Baldrian (Valeriana officinalis) ist für seine beruhigende und schlaffördernde Wirkung auf unserem Körper bekannt; genauer gesagt seine Wurzeln. Diese Wildpflanze wurde bereits in 4. Jahrhundert von Hippokrates verwendet. Dadurch zählt der Baldrian zu den alten Heilpflanzen, wohin auch der Beifuss, Huflattich und die Schafgarbe gehört. Schon die alten Völker wussten um seine wohltuende Eigenschaft auf unseren Geist und Körper. Die Wurzeln enthalten Iridoide, die auf das Nervensystem beruhigend wirken.
Baldrian im Naturgarten und Topf
Baldrian ist eine winterharte Wildpflanze, die einen feuchten Boden, Sonne oder Schatten liebt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr. Für ein stärkeres Wachstum der Rhizome müssen die Blüten regelmässig abgeschnitten werden. Der Baldrian ist sehr leicht zu pflegen im heimischen Garten. Wobei man beachten sollte, dass er sehr wuchsfreudig ist und auch sehr gross wird. Er kann eine Wuchshöhe weit über 1,50 m bei optimalen Standort erreichen. Er ist aus meiner Erfahrung heraus, vor Schneckenfrass geschützt. In Mischkultur mag der Baldrian nicht neben dem Feldsalat stehen. Seine Blütezeit ist von Juni bis August. Im Topf fühlt er sich auch wohl, bloss er wird dann nicht so ganz gross.
Sammeln, trocknen und verwenden
In der Natur findet man ihn oft an Flüssen und feuchten Wiesen. Diese wildpflanze ist nicht geschützt, ausser der Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica). Er steht auf der Vorwarnstufe der Roten Liste. In Mecklenburg-Vorpommern sogar auf Stufe 3. Geerntet werden die Wurzeln im 2ten Jahr zwischen august und Oktober, nach dem Absterben der Blätter. Sie werden gereinigt und auf einer Schnur zum Trocknen aufgefädelt. Manche sammeln auch die grossen Blüten, die kopfüber aufgehangen werden.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Baldrian kann mit dem Wasserdost verwechselt werden. Aber auch mit Doldengewächsen, wie zum Beispiel dem Giersch oder der Wald-Engelwurz, wenn man nach den aufgegangenen Blüten geht.
Verwendung…
…in der Küche
In Indien nimmt man die Baldrianwurzeln als Gewürz. Frische junge Blätter können Salaten beigefügt werden.
…in der Tierhaltung
Speziell für Katzen: Wurzeln wäscht man, spaltet sie und trocknet sie bei ca. 40°. Der Geruch, der sich dann ausbreitet, zieht die Katzen förmlich an. Ihr könnt für eure Stubentiger auch kleine Kissen nähen und sie mit zerkleinerten Baldrianwurzeln füllen. Nach meiner Erfahrung drehen die Katzen, gerade Kater, total ab. Aber nicht jede Katze reagiert drauf.
Mein Kater im Gewächshaus, wie er sich in den Töpfen des Baldrian reibt. Vorher hat er sich die Wurzeln frei gekratzt.
…in der Kräuterkunde
Beruhigungs-Tee
- 2 TL getrocknete Baldrianwurzeln
- 1 Tasse Wasser
Das kochende Wasser über die Wurzeln giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Wer mag, kann den Tee mit Honig süssen. Es können 2 bis 3 Tassen davon täglich getrunken werden. Dieser Tee ist bekannt als Beruhigungstee. Er hilft auch gut, wenn man unter Prüfungsangst leidet.
Baldrian-Pulver
Dafür pulverisiert ihr die getrockneten Wurzeln. Dieses Baldrianwurzelpulver könnt ihr dreimal täglich eine Messerspitze voll, mit Kräutertee zusammen, einnehmen.
Bitte beachtet, dass diese Rezepte keine Empfehlung darstellen. Wenn ihr euch krank fühlt, geht bitte zu einem Arzt oder Apotheke. Bitte dazu auch meinen Hinweis zu den Rezepten lesen.
Baldrian im Brauchtum
Ein getrocknetes Baldrianbündel, drausssen an die Hauswand gehangen, hielt alles an Schadzauber von Haus und Hof fern. Auch ein Baldrianstrauss an die Zimmerdecke gehangen, sollte zeigen, wann eine Hexe (Menschen mit schlechten Absichten) das Haus betrat. Dann wird der Baldrian anfangen zu wackeln.
Durch einen Kranz aus Baldrian wurde früher, in manchen norddeutschen Meiereien, die Milch gegossen, damit sie nicht verhext wurde und es sich dadurch keinen oder schlechten Rahm bildete. Dieser Zauberglaube war damals fest verankert im Leben unserer Vorfahren. Daher denke ich, dass in den Garten der „Meiereien“ viel Baldrian wuchs, damit sie ihn immer zur Hand hatten, wenn er benötigt wurde. Diesen Brauch haben sie bestimmt aus ihrer niederländischen Heimat mitgebracht.
Volkstümliche Namen
Katzenkraut, Mondwurzel, Augenwurz
Räucherwerk
Eine Baldrian-Räucherung wird meistens zum Austreiben der bösen Geister (negative Gedanken) verräuchert. Man soll durch die Räucherung negative Energien schneller erkennen können. Es schützt auch vor Zauber und übler Nachrede. Ein Baldrianwurzel-Räucherwerk wird meistens dann verräuchert, wenn Menschen uns was Schlechtes wollen, ob es nun missgünstige Menschen sind oder Energievampire. Es hält uns diese negativen Energien fern und wir können dadurch befreiter Leben. Es wird sozusagen ein Schutzschild, um uns herum aufgebaut.
Dieses Räucherwerk dient uns auch bei Nervosität und inneren Ängsten, denen wir uns von alleine nicht stellen können. Es befreit uns, aus dieser inneren Starre und wir können wieder durchstarten. Wenn in einem Haushalt viel gestritten wird, wird empfohlen die Räume mit Baldrian auszuräuchern. Die streitenden Menschen werden zur Ruhe kommen und anfangen über den Streit nachzudenken und nicht nur Kritik aussprechen, sondern sich auch mit seinem Gegenüber und seine Bedürfnisse zu beschäftigen im positiven Sinne. Es bringt beide wieder näher, um sich mehr aufeinander einzulassen. Baldrian mischt sich gut mit Fichtenharz und Lavendel zu einem Räucherwerk.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du meinen Blog Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
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