Die Birke gehört zu den ältesten Bäumen in Europa und hatte schon immer ein hohes Ansehen. Sie ist der Inbegriff des Frühlings und dem Erwachen von Mutter Natur. Die Birke spielte bei den Slawen, Kelten und bei den Germanen eine grosse Rolle. Sie war ein Zauberbaum für die alten Völker. Keltische Männer brachten ihrer Auserwählten Birkenzweige zum Haus. Für die Slawen war die Birke das Allheilmittel und ein Lichtbaum des 24. Juni. Der Birkenporling ist auf dem Birkenstamm Zuhause und der Birkenpilz wächst immer in unmittelbarer Nähe von ihr und auch der Zunderschwamm, der für das Feuermachen gut geeignet ist. Ihr Botanischer Name ist Betula pendula. Betula leitet sich aus dem Lateinischen von batuare ab und heisst übersetzt schlagen. Es soll eine alte Tradition des Schlagens mit der Lebensrute sein. Ihr Name „Birke“ kommt aus der germanischen Sprache für Bhereg und heisst übersetzt glänzend oder auch weiss.
Die Birke im Naturgarten und Balkon
Die Birke ist ein winterharter Baum. Er verträgt die volle Sonne, aber auch den Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt im Frühling oder im Sommer durch reife Samen. Die Samen keimen sehr schnell und reichhaltig. Junge Birkenbäumchen können auch auf den Balkon in einem grossen Kübel gehalten werden. Die Blumenerde sollte dann mit viel Sand angereichert werden. Sie benötigt sehr viel Wasser für ihr Wachstum. In einem Kübel wird die Birke zwar nicht so gross, aber sie ist immer wieder ein Hingucker wegen ihrem weissen Stamm, der aber von Jahr zu Jahr eher vergraut. Ansonsten ist sie ein problemloser Baum.
Ihre Blütezeit ist von April bis Mai. Es sollen weit über 100 verschiedene Insekten sein, die sich auf die Birke spezialisiert haben, darunter sind Käfer und Schmetterlinge. Auch die Birkenwanze und die Birkenblattwespe sind auf die Birke angewiesen.
Zeigerpflanze & Phänologischer Kalender
Die Birke gehört zusammen mit der Kiefer zu den Pionierbäumen; das heisst, das sie meist auf Freiflächen zuerst wachsen, um den Boden für die darauffolgenden Bäume aufzubereiten. Im Phänologischen Kalender zeigt die Blattentfaltung den Erstfrühling an.
Sammeln, trocknen und aufbewahren
Ihre Sammelzeit ist von März bis September. Für den Birkensaft wird im Frühjahr der Stamm angebohrt. Frischer Birkensaft hält ca. 5 Tage im Kühlschrank. Er sollte immer sofort verwendet und aufgebraucht werden. Die gesammelten Blätter trocknen sich am besten in einem dunklen Raum. Denn dann behalten sie ihre schöne grüne Farbe. Sie werden in Schichten ausgelegt und öfters gewendet. Die Rinde sollte sonnig getrocknet werden.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Es können Verwechslungen mit der Moorbirke vorkommen. Ihre jungen Äste sind behaart, was die Gemeine Birke nicht hat. Die Verwendung ist gleich. Es kommen auch Verwechslungen mit der Silberpappel vor.
Verwendung
…in der Küche
Die Knospen kann man kross braten und sind wirklich ein Genuss. Aus den Blättern wird meist ein Frühlingssalat zubereitet. Wenn es früher in den nordischen Ländern keinen Wein aus Weintrauben gab, so bereitet man einen Birkenwein oder auch Birkenmet zu. Der Birkensaft ist sehr gesund und wird zur Blutreinigungskur getrunken. Man kann ihn im Frühjahr gewinnen indem man in den Birkenstamm kurz hineinbohrt (nicht zu tief) und die Birke mithilfe von einem Schlauch ihren Birkensaft abzapft. Danach wird das Loch mit einem Holzstück verschlossen.
…im Haushalt
Ihre Blätter dienten früher als Waschmittel. Aus den Zweigen der Birke wurden Besen hergestellt. Sie halten sehr lange. Ich habe hier drei Birkenbesen und die schon 30 Jahre alt sind. Birkenholz ist ein beliebtes Kaminholz, weil es sehr helle Flammen erzeugt. Aus der Birkenrinde können viele Sachen hergestellt werden, wie zum Beispiel Papier, Birkenkerzen, Wassereimer, Birkenteer, Vorratsdosen, Ummantelungen und Trinkgefässe. Birkenteer wird aus der äusseren Rinde hergestellt. Sogar kleine Dächer können mit ihr gedeckt werden. Der innere Rindenteil kann zum Gerben von Leder verwendet werden.
Die Birke im Brauchtum
Mit den bekannten Birkenbesen wurden Geister vertrieben, indem mit dem Besen die Räume fegte. Birkenreisig wird auch im Stall und im Haus aufgehängt, um Dämonen und Geister fernzuhalten. Meine Birkenbesen hängen an manchen Innentüren im Haus. Eine Birke am Haus gepflanzt schützt vor Hexerei und Krankheit. In manchen Gegenden wurden rote Bänder um die Birken gebunden, so sollte es den bösen Blick abwenden.
Früher wurden Kinderbettchen aus Birkenholz gefertigt; zum Schutz der Säuglinge und Kinder. Auch in den bekannten Ogham-Stäbchen hat sie ihren festen Platz.
Die Lebensrute von der Birke bewahrte vor Krankheit und Verhexung. Dafür band man frische dünne Birkenäste mit Laub zusammen. Die Menschen wurden damit geschlagen.
So wie wir heutzutage den Maibaum pflanzen und umtanzen, wurde die Birke früher der Göttin Frigga gewidmet. Unter diesem Baum nahm man Platz und gedachte an dieser Göttin und unter der Birke feierten die Menschen von damals das Frühlingserwachen.
Volkstümliche Namen
Weissbirke, Maibaum, Warzenbirke, Besenbaum, Frühlingsbaum
Räuchern mit der Birke
Mit einer Birkenrinden-Räucherung erlangt man Schutz. Durch ihren Pflanzengeist lässt man sich schneller aufs Neue und Unbekannte ein. Unsere Vorfahren räucherten mit der Birke, zu Pfingsten, die Ställe und Haus aus. Dafür wurden ganze Zweige verwendet. Auch als Gewitterschutz nahm man ihre Zweige. Ihre magischen Eigenschaften eines Räucherwerks sind austreibend, beschützend, reinigend. Ihre Sammelzeit im Zauberglauben ist die Walpurgisnacht.
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