Pflanzen-Steckbrief: Der Blutweiderich

Der Blutweiderich im Naturgarten
Der Blutweiderich in meinem Garten |©CG

 

Der Blutweiderich ist winterhart und bevorzugt bestimmte Standorte. Mittlerweile ist er eine beliebte Gartenpflanze geworden und aus der Natur in unsere Gärten gekommen, wohl wegen seinen wunderschönen Blüten und seiner enormen Wuchshöhe. In der Natur findet man diese Wildpflanze an Bachläufen und auf Feuchtwiesen. Daher sollte der Standort in einem Garten eher feucht sein. Seine Blüten ziehen Insekten magisch an und in der Küche kann man aus ihm Sirup und Likör herstellen. Sein Botanischer Name lautet Lythrum salicaria. Lythrum bedeutet so in etwa schmutziges Blut. Der Beiname salicaria bedeutet in etwa weidenartig.

 

Der Blutweiderich im Naturgarten

Der Blutweiderich ist eine heimische Pflanze. In der Natur zeigt er humose und stickstoffhaltige Böden an. Er liebt im Garten einen feuchten, sonnigen oder auch halbschattigen Platz. Diese Wildpflanze benötigt sehr viel Wasser oder wird an einer feuchten Stelle im Garten oder Teich gepflanzt. Sie wächst am besten, wenn sie an einem Gartenteich oder Tümpel steht. Die Pflanze kann eine Grösse von bis 1 Meter erreichen und aus ihrem Rhizom können bis zu 50 Stängel mit Blüten herauswachsen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Blutweiderich in einer Topfkultur sich nicht ganz so wohl fühlt. Eventuell würde es gehen, wenn sein Topf ständig in etwas Wasser steht.

Wann ist seine Blütezeit?

Die Blütezeit ist von Juli bis August. Es ist leider nicht lange, aber dafür ziehen die Blüten Insekten magisch an, wie etwa Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Für die Raupen des Nachtpfauenauges ist der Blutweiderich eine Futterpflanze und daher sehr wichtig in einem Naturgarten.

Ist der Blutweiderich winterhart?

Der Blutweiderich ist winterhart und benötigt über diese Jahreszeit keinen besonderen Schutz. Wobei aber darauf geachtet werden muss, dass der Teich nicht komplett gefriert. Dadurch könnte sein Rhizom, das im Teich überwintert, zerstört werden. Ich selber pflege zwei Pflanzen in verschiedenen Bottichen und bis jetzt sind sie jedes Jahr wieder gekommen.

Mit anderen Pflanzen verwechseln

Verwechslungen können mit dem Sumpfziest, dem Weidenröschen oder auch dem Heilziest vorkommen. Auf den unteren Foto kann man die Unterschiede der jeweiligen Pflanzen sehen. Wer ihn in der Natur sammeln möchte, muss natürlich darauf aufpassen ihn nicht mit diesen Wildpflanzen zu verwechseln.

 

 

Wie wird der Blutweiderich verwendet?

Der Blutweiderich wurde früher in Notzeiten gegessen. Frische Blüten können bei der Zubereitung von Marmeladen mit hinzugefügt werden oder auch klein geschnitten im Salat. Seine Blüten färben intensiv rot, daher können Zucker und Salz mit ihnen vermischt werden. Getrocknet eignet er sich als Zutat für selbstgemachte Kräutertees.

In früheren Zeiten nahm man den Blutweiderich als Färberpflanze und er wurde auch bei der Ledergerbung viel verwendet. Um Holz vor Fäulnis zu schützen, bestrich man es mit dem Saft aus der ganzen Pflanze.

Für die Weiterverarbeitung wird der Blutweiderich während der Blüte, zwischen Juli und August, geerntet. Zum Trocknen wird die ganze Pflanze kopfüber schonend aufgehangen oder die Blütenstiele einzeln ausgelegt, wobei man öfters wenden sollte, damit die zarten Blüten nicht an der Unterseite haften bleiben.Blutweiderich wird dunkel getrocknet. Dafür kann er mit einem Geschirrhandtuch überdeckt werden. Dabei bleiben seine Blüten farbig und verblassen nicht. Nach der Trockenzeit nehmen seine Blüten einen Blauton an.

 

Getrockneter Blutweiderich nimmt eine blaue Blütenfarbe an
Getrockneter Blutweiderich nimmt eine blaue Blütenfarbe an ©CG

 

Rezepte

Blutweiderich-Sirup

Für einen Sirup aus Blutweiderichblüten nehmt ihr 1 Liter Wasser und 300 g Blutwederichblüten und lasst beides ganz kurz aufkochen. Dann wird der Topf samt Inhalt für einen Tag stehen gelassen. Danach werden die Blüten abgefiltert und die Flüssigkeit 1:1 mit Zucker aufgekocht, bis sich eine sirupartige Konsistenz gebildet hat. Nun in saubere und sterilisierte Flaschen füllen und gleich verschliessen. Wer es gerne kräftiger mag, kann anstatt Wasser auch Rotwein nehmen. Dieser Sirup kann zum Süssen und Färben von verschiedenen Speisen und Getränken genutzt werden.

Blutweiderich-Likör

10 g frische und blühende Blutweiderichtriebe
1 Flasche Branntwein (zum Beispiel Asbach Uralt)
200 ml Rotwein
200 g brauner Kandiszucker

Die Blutweiderichtriebe werden in eine Flasche gefüllt und mit dem Branntwein übergossen. Die Ziehzeit beträgt 3 bis 5 Tage. Länger sollte man diesen Ansatz nicht ziehen lassen, weil sich sonst zuviele herbe Stoffe lösen und der Blutweiderichlikör später sehr bitter schmeckt. Danach die Blütentriebe abfiltern und in saubere sterilisierte Flaschen umfüllen. Aus dem Rotwein und braunen Kandiszucker eine Zuckerlösung aufkochen und abgekühlt dem Blutweiderichansatz hinzufügen. Etwa drei Wochen stehen lassen, bevor gekostet werden kann.

 


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