Der Botanische Name der Braunelle heisst Prunella vulgaris. Prunella hat dieselbe Bedeutung wie Braunelle. Vulgaris bedeutet gewöhnlich. Die Braunelle gehört zu den „Vergessenen Heilkräutern“. Wenn man sich die Bücher einmal durchschaut, liest man fast nichts mehr über sie. Was ich sehr schade finde. In der chinesischen Medizin ist sie noch von grosser Bedeutung, aber bei uns ist sie in Vergessenheit geraten. Sie wurde in früheren Zeiten oft als Wundkraut verwendet. Eine hübsche kleine Wildpflanze, die sich vorzüglich als Beetumrandung eignet. Leider hat sie bei uns in den Gärten die Eigenart im Rasen zu wachsen, wenn man sie dort nicht haben möchte, kann man sie problemlos umsetzen.
Anbau im Naturgarten und Balkon
Die Braunelle ist ein winterhartes Wildkraut. Sie liebt die Sonne, aber auch den Halbschatten. Bei mir hat sie sich ihren Platz von selber ausgesucht, im Schatten eines Kirschbaums. Die Pflanze wird ca. 20 cm gross und ihren Lieblingsplatz hat sie meist im Rasen oder auf Wiesen. Sie mag es ein wenig feuchter, aber mit trockenen Standorten kommt sie auch ganz gut zurecht. Sie macht sich sehr wunderbar, als Umrandung von Kräuterbeeten. Wenn ihr die Braunelle aus Samen anziehen möchtet, so beachtet, dass sie Lichtkeimer sind. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr oder im Herbst.
Die Braunellen sind Hummelpflanzen und werden reichlich von ihnen angeflogen. Diese kleine Pflanze ist vor Schneckenfrass geschützt und sollte in keinem Naturgarten fehlen. Bei mir wachsen die Kleine und die Weisse Braunelle. Wenn ihr sie auf einem Balkon in Topfkultur pflegen möchtet, so achtet darauf das sie sich in einer Schale wohler fühlt, als in einem hohen Blumentopf. Ihre Blütezeit ist von Juni bis Oktober. Braunellen sind Zeigerpflanzen, für stickstoffhaltige, magere, kalkhaltige und auch trockene Böden. Die Grosseblütige Braunelle zeigt humushaltigen und steinigen Boden an.
Sammeln, trocknen und verwenden
In der Natur findet man diese kleine Pflanze meistens an Waldlichtungen, Gräben und auf Wiesen. Es wachsen drei Arten bei uns in Deutschland. Die Grossblütige und die Weisse Braunelle stehen auf der Roten Liste von ganz Deutschland und sollten deshalb nicht gepflückt oder aus der Natur entnommen werden. In Mecklenburg-Vorpommern steht die Weisse Braunelle sogar auf Stufe 1 und ist somit vom Aussterben bedroht.
Prunella grandiflora – Großblütige Braunelle (Vorwarnstufe der Roten Liste)
Prunella laciniata – Weisse Braunelle (Stufe 3 der Roten Liste für ganz Deutschland)
Prunella vulgaris – Kleine Braunelle
Ihre Sammelzeit ist von Juni bis September. Es wird das oberirdische Kraut, während der Blüte geschnitten. Man kann sie bündeln und kopfüber zum Trocknen aufhängen. Damit ihre schöne violette Blütenfarbe nicht verblasst, muss die Trocknung im Dunklen geschehen. Auch die anschliessende Aufbewahrung sollte nur dunkel sein.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Verwechslungen können mit dem Günsel, Heilziest oder mit anderen Braunellen vorkommen.
Verwendung…
…in der Küche
Diese Wildpflanze kann in Salaten, Sossen, Kräuterbutter und Eintöpfen gegessen werden. Man sollte bloss nicht zuviel von ihr nehmen, weil ihr bitterer Geschmack alles überdecken kann. Die nicht blühenden Blütenstände können getrocknet und zermahlen werden und eignen sich als Gewürz oder in Kräutersalz.
…in der Pflege
Die Braunelle beinhaltet Stoffe, die unsere Haut vor UV-Strahlung schützen soll.
Die Braunelle im Brauchtum
Getrocknetes Braunellenkraut in einem Beutelchen bei sich getragen, soll den Träger Mut geben. Sie steht für die Selbstfindung und Heilung und gibt uns den Mut diese Prozesse im eigenen Körper zu aktivieren. Die Braunelle gehörte zu den Zauberkräutern.
Volkstümliche Namen
Halskraut, Gottheil, Brunelle. Ihr Name Braunelle kommt daher, weil sie in früheren Zeiten gegen die Diphterie eingenommen wurde, die eine entzündete und braune Zunge und Hals hervorruft.
Räuchern mit der Braunelle
Eine Braunellen-Räucherung hilft uns, unsere Selbstheilungprozesse in Gang zu bekommen und gibt Mut für neue Unternehmungen. Ihre Sammelzeit in der Räucherkunde ist von Juni bis Juli zu Vollmond.
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