Die Brombeere (Rubus fructicosus) gehört zu den ältesten Kulturpflanzen, wohin auch der Beifuss und die Schafgarbe gehört. Diese Wildbeere gehörte schon immer auf den Speiseplan der Menschheit. Ihre Früchte enthalten viel Vitamin C und ihre Blätter besitzen sogar mehr Vitamin C, als die Früchte. Die Brombeere wurde früher grundsätzlich mit dem Mann verbunden; die Himbeere für die Frau.
Anbau im Naturgarten und Balkon
Die Brombeere ist eine winterharte Pflanze, die leider sehr zum Wuchern neigt. Was ich aus Erfahrung selber schreiben kann, weil unser Grundstück zu 1000 qm von Brombeeren bewachsen ist und sie kommen überall aus dem Boden heraus. Wenn wir sie nicht jedes Mal schneiden würden, wachsen sie sogar ins Haus. Also vorsichtig bei der Anpflanzung. Bienen fliegen ihre Blüte reichlich an. Auch Schwebfliegen sind ihre Gäste. Ich hatte gelesen, dass sich 40 verschiedene Insektenarten an der Brombeere bedienen.
Ihre jungen Triebe kann man abknipsen. Dadurch werden ihre Wurzeln geschwächt und sie gibt irgendwann auf. Wer auf Nummer sicher gehen will, pflanzt sich dornenlose Brombeerpflanzen in den Garten. Ich habe auch eine die sehr gross und stark geworden ist. Sie darf an der Pergola ranken und fühlt sich dort auch sehr wohl. Ihre Vermehrung ist weitem nicht so intensiv, wie ihre wilde Schwester.
Ihre Blütezeit ist von Juni bis Juli. In der Mischkultur sollen sie optimale Partner für Apfelbäume und Weinreben sein. Die Brombeere kann in einem Topf gezogen werden, was aber wegen ihrer Grösse nicht von Vorteil ist. Als Zeigerpflanze in wilden Natur, zeigt sie stickstoffhaltige Böden an.
Sammeln, trocknen und aufbewahren
Ihre Sammelzeit ist von April bis Oktober. Brombeerblätter werden bis in den Herbst hinein gepflückt und getrocknet für Tee oder für andere Flüssigkeitsextrakten. Man kann auch die Wurzeln ernten und trocknen für Tees. Die Früchte eignen sich gut zum Einfrieren.
Brombeerblätter fermentieren
Blätter zu fermentieren ist nicht schwer. Es werden die Triebspitzen und die äusseren drei Blätter geschnitten. Sie werden für einen Tag im Schatten angetrocknet und dann zerkleinert. Mit Wasser einsprühen und mit einem Nudelholz ein wenig walzen, dass etwas Saft aus ihnen heraustritt. Nun auf einem Leinentuch ausbreiten, das Tuch einschlagen und zusammenrollen. Diese Rolle wird in eine Plastiktüte gelegt und für 3 bis 4 Tage in die Sonne gehangen. Durch die Feuchtigkeit und die Sonneneinstrahlung fangen die Blätter an dunkel zu werden. Nach der Fermentation ein wenig die Blätter auseinanderzupfen und im Schatten oder Dörrautomat trocknen. Sie sollten in Gläsern oder Porzellan gelagert werden.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Die Brombeere wird sehr oft mit der Kratzbeere verwechselt. Diese Wildbeere ist nicht giftig. Ihre Blätter werden genauso wie von der Brombeere als Tee getrunken. Ihre Früchte sind weit saurer und nicht so intensiv im Geschmack.
Verwendung…
…in der Küche
In der Küche kann man die Brombeere vielseitig verwenden, zum Beispiel für Tee, Likör, Marmeladen, Essig, Tortenbelag. Der Phantasie, sind bei dieser Wildbeere, keine Grenzen gesetzt. Auch werden die Blätter gerne fermentiert und als Haustee getrunken. Sie können aber auch unfermentiert getrunken werden.
…im Haushalt
Mit den Blättern und Früchten wurde früher mal gefärbt. Die Blätter ergeben ein schönes Grün und die Früchte die Farbe Violett.
Rezepte mit der Brombeere
Tee-Zubereitung
- 1 TL getrocknete Früchte oder Blätter
- 1 Tasse Wasser
Eine Tasse kochendes Wasser die Früchte oder die Blätter giessen und ca. 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abfiltern und nach bedarf mit etwas Honig süssen. Man kann die Blätter frisch oder auch fermentiert verwenden. Dieser Tee kann gegen leichten Durchfall getrunken werden ist aber auch so sehr lecker.
Brombeer-Sirup
Dieser Sirup lindert Beschwerden bei Mundsoor. Es werden mit ihm die betroffenen Stellen abgetupft. Um ihn herzustellen benötigt ihr 1200 g Brombeeren und 1 kg Zucker, sowie ein Päckchen Zitronensäure. Die Brombeeren werden mit etwas Wasser weichgekocht und dann ein Sieb mit einem Leinentuch auslegen und den Fruchtmus darauf verteilen. Es sollten ca. 1 Liter Saft aufgefangen werden.
Die Brombeeren mit dem Zucker und der Zitronensäure verrühren und kochen sol lange bis der Zucker sich aufgelöst hat. Nun könnt ihr den Sirup in Flaschen abfüllen und gut verschliessen. Der Brombeer-Sirup sollte kühl und dunkel gelagert werden.
Brombeer-Likör
500 g Brombeeren mit 500 ml Wodka in ein Einmachglas füllen, verschliessen und für 6 Wochen stehenlassen. Danach abfiltern.
Dann 500 ml Rotwein und 450 g Rohzucker mischen und aufkochen und erkalten lassen. Nun den abgefilterten Wodka untermischen und in sterilisierten Flaschen umfüllen.
Brombeer-Essig
500 g zerdrückte Brombeeren werden mit 1 Liter Rotwein in einem Einmachglas übergossen. Wer den Geschmack von Kümmel mag, kann noch etwas hinzugeben. Dadurch bekommt dieser Essig eine besondere Geschmacksnote. Ein Leinentuch drüberlegen und für 3 bis 4 Wochen an einem kühlen und dunklen Ort ziehen lassen. Ab und an alles ein wenig umrühren. Danach wird alles durch ein Leinentuch gefiltert und ausgequetscht und nochmal auf 60 °C erhitzt. Nun könnt ihr alles in eure sterilisierten Flaschen umfüllen und liegend aufbewahren.
Die Brombeere im Brauchtum
Ein Volksglaube besagt, dass man die Brombeer-Ranken zu einem Bogen spannen und hindurchgehen soll. Dadurch bleiben alle Verzauberungen oder Krankheiten des Menschen an ihren Ranken hängen. Dieser Volksglaube wurde meistens gegen Husten vorgenommen. Auch gegen das damalige Alpdrücken wurde so vorgegangen.
Getrocknete Ranken in 25 cm grossen Teilen geschnitten dienen als Zaubermittel. Allgemein waren Dornensträucher als antidämonisch angesehen. Man hing auch lange Dornenzweige der Brombeere über Türen und Fenster. Wenn ein Kind zur Welt kam, wurde eine Salbe aus ihnen zubereitet und das Haus an bestimmten Stellen damit bestrichen. So wollte man den bösen Dämonen auf Abstand halten
Auch schon bei den alten Germanen war eine Dornenranke befestigt am Haus ein alter Glaube. So hielt man sich Gespenster und Unholde vom Leib. In der Walpurgisnacht wurde der Viehstall mit Dornenranken umsteckt, damit die Trude nicht das Vieh verhexen konnte.
Vor sehr langer Zeit durften hier in Deutschland Brombeeren nach einer bestimmten Zeit nicht gegessen werden, weil sie dann dem Korndämonen gehörten. Sie diente auch als Orakel in der Landwirtschaft. Denn wenn sie viele Blüte trägt, so gibt es eine gute Ernte. Ein zahlreiches Auftreten der Brombeerpflanzen soll einen harten Winter verkünden.
Volkstümliche Namen
Hirschbollen, Kratzbeer, Brummelbeere
Räuchern mit der Brombeere
Eine Brombeerblätter-Räucherung hilft uns bei angezauberter Krankheit. Dieses Räucherwerk sollte man über einen längeren Zeitraum an sich vornehmen. Aber auch Ruhe und Harmonie, an stressigen Tagen, vermittelt sie uns. In der Räucherkunde gilt die Brombeere als heilend, beschützend, verbannend und reinigend. die magische Sammelzeit ist um die Herbst-Tagundnachtgleiche herum.
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