Der Echte Dost kommt bei uns in der Natur wild vor. Er liebt sandige Böden und darum kann man ihn viel in ausgedienten Sandgruben finden. Eine wunderschöne Wildpflanze, die unheimlich viele Insekten anzieht und uns als Gewürzpflanze dient. Sein Botanischer Name ist Origanum vulgare. Origanum kommt aus dem Lateinischen von Oros für Berg und Ganos für Schmuck. Der Name Dost stammt aus der althochdeutschen Sprache für Dosto, dass buschartige Pflanze bedeutet.
Der Dost im Naturgarten und Topf
Der Echte Dost ist eine winterharte Wildpflanze, die einen trockenen und sonnigen Standort bevorzugt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr oder im Herbst durch Aussaat oder durch nicht blühende Stecklinge im Sommer. Direkt ins Beet kann er im Mai bis Juni ausgesät werden. Dost ist eine schnell wachsende Pflanze und durch seine Blüten schön anzusehen. Diese Pflanze ist bei uns winterhart und sollte erst im Frühjahr heruntergeschnitten werden. Leider neigt er ein wenig zum Wuchern. Er erreicht eine Wuchshöhe von ca. 70 cm. Die Pflanze sollte einen sonnigen Platz erhalten, weil sie dadurch mehr ätherische Öle entwickelt.
Der Echte Dost zieht sehr viele Insekten an. Honigbienen fliegen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Dost, aber auch die Schwebfliege und zahlreiche Schmetterlinge, wie zum Beispiel der Grosse Fuchs und das kleine Wiesenvögelchen. Die Samen des Dosts schmecken Regenwürmer gut. Nach meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der Dost vor Schneckenfrass geschützt ist. In der Mischkultur hilft er Zwiebeln gegen den falschen Mehltau und hält Ameisen ab, durch seinen Geruch. Bei Möhren soll eine grössere Ernte sein, wenn der Dost mit ins Möhrenbeet gesetzt wird, auch trägt er zur Bodengesundheit bei. Gegen Schildläusen kann ein kräftiger Aufguss zubereitet werden. Mit diesem Gemisch besprüht und giesst man die befallenen Pflanzen.
Seine Blütezeit reicht von Juli bis September. In einem Topf lässt er sich wunderbar pflanzen. Er erreicht auch eine gewisse Grösse, aber benötigt dann reichlich Wasser.
Sammeln und trocknen
Im Spätsommer, bei Beginn der Heideblüte. Gesammelt wird dann meist das blühende Kraut, das handbreit über den Erdboden geschnitten wird. Einzelne Blätter können während des Wachstums den ganzen Frühling bis in den Sommer durch geerntet werden. Die Blätter kann man zu Öl destillieren oder auch getrocknet für Aufgüsse verwenden. Beim Trocknen können die dicken Stängelteile abgeschnitten oder mitgetrocknet werden. Er wird in dünnen Schichten oder gebündelt hängend im Schatten getrocknet.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Mit dem Wasserdost, wegen seiner Blüten. Der Wirbeldost hat ähnliche Blätter und riecht auch leicht nach Dost.
Verwendung…
…in der Küche
Wilden Oregano, also unser Dost, kennt man im allgemeinen aus der Gewürzküche. Dost, als Gewürzpflanze hat einen etwas herben Geschmack. Meistens wird er für Pizza und Tomatensossen verwendet. Daher gehört diese Pflanze in jeden Gewürz- und Kräutergarten. Die Blätter und die blühenden Spitzen können zu einem leckeren Tee verarbeitet werden.
…im Haushalt
Zusammen mit Huflattich ergibt er einen guten Tabak-Ersatz. Bei der Textilfärbung erzeugt er warme Rot- oder Brauntöne.
…in der Kräuterkunde
Das getrocknete Kraut kann in Kräuterkissen verwendet werden, weil er eine beruhigende Eigenschaft auf unser Gemüt hat.
Dostpulver
Dieses Kräuterpulver kann täglich gegen Blähungen verwendet werden. Dazu werden junge Triebe getrocknet und pulverisiert. Eingenommen wird ein Esslöffel bis zu dreimal täglich pur oder in Tee.
Entspannungsbad
Dieses Kräuterbad lindert Beschwerden bei Ermüdung. Dazu werden drei grössere Zweige getrockneter Dost in zwei Liter Wasser aufgekocht und dann für 20 Minuten ziehen gelassen. Diese Abkochung wird nun dem Badewasser hinzugefügt.
Gurgelwasser
Es wird jeweils ein Teelöffel Dost, Kamille und Salbei für diese Kräutermischung genommen. Diese 3 Kräuter werden mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und zugedeckt für ca. 10 Minuten ziehen gelassen. Zugedeckt darum, damit sich die ätherischen Öle nicht verflüchtigen können. Sie sind sehr wichtig, denn sie tragen zu einer Beruhigung und Genesung bei. Mit diesem Gurgelwasser kann bei leichten Halsschmerzen der Rachenraum ausgespült werden. Diese getrocknete Kräutermischung trocken und dunkel lagern, dann hält sie ca. 1 Jahr.
Dost im Brauchtum
Volkstümliche Namen
Wilder Majoran, Bergminze, wilder Balsam, Dosten, Wohlgemut. Der Name Wohlgemut kommt daher, dass er allen Kummer lösen und die Menschen glücklich und zufrieden machen soll. Wohl wegen seiner beruhigenden Eigenschaft.
Der Echte Dost ist eine alte Heil- und Zauberpflanze. Baldrian, Dost und Dill kann die Hex´ nicht so wie sie will. Ein bekannter Spruch von unseren Vorfahren. Im Mittelalter sagte man, dass die Blüten magische Kräfte haben, um „Hexen“ und Dämonen abzuwehren. Man hielt den angeblichen „Hexen“ den wilden Dost unter die Nase, um den Teufel zu vertreiben. Allgemein als Zauberpflanze gilt er gegen Traurigkeit, Verhexung und Kraftlosigkeit. Wenn man einem traurigen Menschen diese Pflanze verabreicht, wird er wieder fröhlich. Der Dost wurde in früheren Zeiten im Haus verteilt, um die Bewohner vor Diebstahl, Hexerei und Zauberei zu schützen. Diese Pflanze gehört zu den Beruf- und Beschreikräutern, denn er schützt vor angezauberten oder übertragenden Krankheiten und Flüchen. Im Kräuterbüschel hat er einen grossen Stellenwert. Auch galt der echte Dost gut aufbewahrt in einem Holzkästchen, als Geheimmittel gegen Zauberei, Verfluchungen und Diebstahl.
Räuchern mit Dost
Eine Räucherung vertreibt alle Dämonen aus Geist und Haus. Das Räuchern dieser Wildpflanze bewirkt beim Menschen, dass er emotional nicht angreifbar ist. Es stärkt die ICH-Kraft. Um eine Räucherung mit dem Dost zu verstärken, kann vor der Zeremonie ein Dostwein getrunken werden. Dazu werden auf 1 Liter Rotwein 70 g Dostblüten vermischt und geschlossen für zwei Wochen ziehen gelassen. In einem Malefiz-Räucherwerk darf der Dost nicht fehlen. Er gehört in jede Schutzräucherung. Auch beräucherte man die Frauen mit Dost, die in der Folterkammer an den Torturen bewusstlos wurden, um das der Teufel vertrieben wurde. Seine Eigenschaften beim Räuchern sind erheiternd, beschützend, liebend. Seine Sammelzeit für ein Räucherwerk ist in der Zeit der Sommersonnenwende.
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