Pflanzen-Steckbrief: Der Ehrenpreis

Der Ehrenpreis im Naturgarten
Der Ehrenpreis im Naturgarten |©CG

 

Im Spätmittelalter war der Ehrenpreis (Veronica officinalis) eine sehr berühmte und beliebte Wildpflanze. Über dieses Wildkraut wurde in früherer Zeit, sogar ein 300 Seiten langes Buch geschrieben. Im späten 18. Jahrhundert trank man den Ehrenpreis überwiegend als Tee-Ersatz. Im englischen heißt er Birds Eye, wegen seiner strahlend blauen Farbe. Früher trank man in Slowenien täglich Ehrenpreis-Tee, um schlechte Säfte zu neutralisieren. Im Frühjahr machte man das frische Kraut als Salat, zur Magenstärkung.

 

Gamander Ehrenpreis
Gamander Ehrenpreis | ©CG

 

Ehrenpreis im Naturgarten

Es ist eine winterharte Wildpflanze, die im eigenen Garten angepflanzt werden kann. Sofern er sich nicht schon von alleine angesiedelt hat. Meistens ist es der Gamander-Ehrenpreis der sich von alleine in den Garten setzt, aber auch andere kleinblütige Ehrenpreise. Er liebt einen sauren Boden und die Sonne, aber kommt auch mit Halbschatten gut zurecht. Die Vermehrung erfolgt im Herbst durch Aussaat oder durch Teilung im Frühjahr oder durch halbreife Stecklinge im Sommer. Im Topf lässt er sich auch super kultivieren. Er ist eine sehr problemlose Wildpflanze, auch seine Ausbreitung hält sich in Grenzen und seine blauben Blüten sind ein Genuss fürs Auge.

Früher nahm man den Ehrenpreis als Beeteinfassung, was sehr schön aussieht, gerade wenn er blüht. Seine Blütezeit ist von Mai bis August. Bienen und Schwebfliegen fliegen ihn an und bestäuben seine Blüten.

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Einige Arten des Ehrenpreis stehen auf der Roten Liste von Deutschland. Von Mai bis August wird das blühende oberirdische Kraut gesammelt. Die Blätter dürfen nicht braun werden. Am besten trocknet mandas Kraut kopfüber, als Strauss gebunden.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Mit anderen Arten des Ehrenpreis, kann er wegen seiner Blüten verwechselt werden. Oftmals wird er auch mit dem Gundermann und dem Vergissmeinnicht verwechselt. Eine kleine Auswahl verschiedener Ehrenpreise stelle ich euch hier in die Galerie.

 

Verwendung…

…in der Küche

Gerne wird das getrocknete Kraut als Tee-Ersatz getrunken. Genauso können seine Blätter und Blüten in Wildkräutersalaten beigegeben werden.

Ehrenpreis-Wintertee

Ich liebe Teemischungen für den Winter. Wenn es draussen stürmt und schneit und man drinnen im Warmen an einer dampfenden Tasse Kräuter-Tee sitzt und seine Artikel schreibt. Für diese Haustee-Mischung mischt man Ehrenpreisblüten, Anis- und Fenchelsamen zu gleichen Teilen und nimmt davon zwei Teelöffel und übergiesst sie mit soviel Wasser, wie in eine grosse Teetasse hineinpasst. Zugedeckt für 10 Minuten ziehen lassen und abfiltern oder ihr verwendet ein Tee-Ei. Süssen nach Belieben. als Löffel nehme ich eine Süssholzstange.

 

Langblättriger Ehrenpreis
Langblättriger Ehrenpreis | ©CG

 

Ehrenpreis im Brauchtum

Nach alten Brauchtum heilte der Ehrenpreis neun Krankheiten. Dieser Glaube kommt aus dem Neunerlei-Glauben. Als Amulett wird diese Zauberpflanze vor Verschreiung und Verhexung getragen. Gerade was den Gänseblümchen-Ehrenpreis betrifft. Dazu nahm man das getrocknete Kraut und gab es in einen kleinen Leinenbeutel, den man am Körper trug.

Volkstümliche Namen

Heilsamer Ehrenpreis, Männertreu, Heil aller Welt, Wundkraut

Räucherwerk

Für ein Räucherwerk nehmt ihr das getrocknete Kraut. Dieses Räucherwerk unterstützt uns, mit Naturgeistern in Kontakt zu kommen. Deshalb ist es ratsam, diese Räucherung im Freien zu tätigen. Sie öffnet unseren Geist und dadurch erhalten wir eine Fähigkeit, in unsere Gefühlswelt hineinzuschauen. Diese Räucherung gibt uns Mut, um auch mal Nein zusagen.


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