Pflanzenmagie: Die Eiche

Eine junge Eiche
Eine junge Eiche | ©CG

 

Die Eiche hatte in der Pflanzenmagie immer einen hohen Stellenwert. Sei es bei Segenssprüchen oder um Krankheiten zu heilen. Aber auch in der Sympathie- und Magieheilkunde spielte sie eine grosse Rolle, weil ihre innewohnende Kraft, verlorene Gesundheit zurückbringen soll. Zum Beispiel gibt es sehr viele Bräuche von der Krankheitsübertragung auf Eichen bei Gicht, Kopfschmerzen und allerlei anderen Krankheiten. Hier ein paar Segenssprüche:

Eichbaum ich klage dir,

die Gicht, die plaget mir;

ich wünsche, dass sie mir vergeht

und in dir besteht

 

Eichbaum, ich hör dich rauschen,

Geschoss und Nachtgeschirr tut mir tauschen,

behalts bis zum jüngsten Tag,

bis ichs wieder haben mag.

 

Eichen im Brauchtum

Bei Zahnschmerzen, Brüche, Gliederschwund oder einem Kropf steckte man Finger- oder Zehennägel oder auch Haare von dem Kranken in einem Loch der Eiche und verschliesst dieses fest.

Kleidungsstücke von kranken Menschen wurden an eine Eiche gebunden. Dadurch wurde die Krankheit auf die Eiche übertragen; so der Volksglaube.

Wenn Kinder ihren ersten Zahn verlieren, wurde er unter einer Eiche vergraben, weil dann der Durchbruch der neuen Zähne erleichtert wird.

Eine Schwangerschaft wird einer Frau erleichtert, indem Eichenlaub in einem kleinen Stoffbeutel bei sich getragen wird.

Regenwasser aus einem Eichenstumpf, hilft gegen Sommersprossen und Warzen.

 

Eine Eiche im Mecklenburger Wald
Eine Eiche im Mecklenburger Wald | ©CG

 

Blätter und die Rinde der Eiche werden in Kleider- oder Handtaschen getragen, um Glück und innere Stärke zu erhalten.

Wer dreimal um eine Eiche herumläuft, bekommt bald einen Lebenspartner(in).

Aber auch rund ums Ernten und des Wetters war sie hoch im Ansehen. Man sagte, wenn die Eiche viele Eicheln trägt, kommt eine reiche Ernte und ein strenger langer Winter. Dazu viel Schnee.

Die Eichenrinde wurde im Garten aufgehängt, weil dann kein einziger Bienenschwarm übern Gartenzaun flog.

 

Eiche in Schleswig-Holstein
Eiche in Schleswig-Holstein |©CG

 

Eichenlaub in einem Männerhemd gesteckt und zugebunden, wird an einer Eiche aufgehängt. Dadurch wird der Regen und der Wind vertrieben.

Die Zaubermagie ging gar so weit, das die Menschen in früherer Zeit nichts von einer heiligen Eiche aufsammeln durften und auf ihrem Herdfeuer verbrannten. So eine heilige Eiche stand in Heller bei Osnabrück.

Eichenholz was von einem Blitz getroffen ist, hat die grösste Zauberkraft. Es schützt uns vor Krankheiten, wie auch vor angezauberten Schaden. Am besten wird dieses Eichenholz in kleinen Stücken in einem Beutel bei sich getragen.

Wenn man in einen Wald muss, sollte derjenige Eichenlaub bei sich tragen, weil dann die „bösen“ Naturgeister milde gestimmt werden und er immer wieder den Weg in sein Heim findet.

Ein Eichenblock im Haus schützt das ganze Jahr über vor böser Zauberei.

Werden kleinen Zweige von der Eiche vor Türen und Fenster gehangen, ist das Haus vor bösen Hexen geschützt. Auch geflochtene Kränze von Eichenzweigen können dazu genommen werden.

Sie soll soviel Magie in sich verbergen, das sie auch zu jeglichen Liebeszauber verwendet wurde. Ein Amulett aus Eicheln bringt den liebenden Menschen zurück, der vielleicht durch einen Streit „verloren“ gegangen ist. Dazu nehmt ihr eine Eichel und durchbohrt sie mit einem kleinen Holzspiess. Dann könnt ihr euch ein Lederband hindurch ziehen und um den Hals hängen. Oder ihr zaubert euch aus Eicheln Amulette.

 

Eicheln
Eicheln | ©CG

Wie zapft man einen Eichensaft?

Zum Schluss möchte ich euch eine Vorgehensweise aufschreiben, welches die Menschen in früheren Zeiten verwendet haben, um ihr Leben zu verlängern oder wieder gesund zu werden. Dazu nahmen sie den Saft der Eichen. Im Herbst, meistens zur Tagundnachtgleiche, wurde die Erde an einer Eichenwurzel weggegraben. Dann werden mehrere Löcher in diese Wurzel gebohrt. Nun steckt man kleine Röhrchen in diese Löcher und stellt Gläser oder auch Krüge darunter. Das Loch wird nun wieder zugegraben und bis zum Frühjahr gewartet. Nun sollten alle Gefässe mit frischen Eichensaft gefüllt sein. Diesen muss man destillieren und danach kann jeden Morgen ein kleines Gläschen davon trinken werden.


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