Pisum sativum, so lautet ihr Botanischer Name unserer Gartenerbse. Man weiss nicht genau woher die Erbse zu uns kam, aber es wird vermutet, dass sie aus dem Mittelmeerraum kommt. Jedenfalls reicht ihre Kultur bis in die Jungsteinzeit zurück. In Deutschland in der Eisenzeit. Erst im 17. Jahrhundert züchtete man Erbsen, samt Schote, die man roh verspeisen konnte. Die Erbse ist ein grosser Eiweisslieferant und hat auch sonst sehr viele positiven Eigenschaften für unserern Körper.
Erbsen im Naturgarten
Für den Erbsenanbau müsst ihr den Pflanzen Rankhilfen anbieten. Am besten gut zwei Meter hoch. Die Erbse kann man in fast jedem Boden kultivieren, sie ist recht anspruchslos. Es gibt viele verschiedene Sorten. Man sollte zu den alten Sorten wechseln, weil sie besser angepasst sind und sich auch vermehren lassen, also so, dass man nicht jedes Jahr neue Saat kaufen muss. Damit tun wir auch der Umwelt was Gutes. Die Saat der Erbse kann ca. bis zu drei Jahre gelagert werden, danach verlieren sie an Keimfähigkeit.
Zwischen März und April fängt man mit der Aussaat an. Auch Erbsen können vorgezogen werden. In grossen Töpfen fühlt sie sich wohl und man kann gute Erträge erzielen. Auch dabei sollte man die Stützen oder mitgepflanzten Hafer nicht vergessen. Weil die Beete der Erbsen früh wieder frei werden, könnte man zum Beispiel Salate danach auf die Beete pflanzen. Im Juli können späte Erbsensorten ausgesät werden, so hat man noch bis zum frühen Herbst Erbsen, bis dann auch diese vergehn. Die meisten Sorten haben eine weiss bis rosafarbende Blüten. Von der Insektenwelt werden die Blüten nicht so intensiv angeflogen. Jedenfalls nicht bei mir. Der Erbsenkäfer hat diese Pflanze zum Fressen gerne!
Erbsen in der Mischkultur
Ungünstige Partner wären die Kartoffel, Knoblauch und die Aubergine. Auch Bohnen jeglicher Art mögen die Erbsen nicht. Sie sollten doch alle etwas entfernt von Erbsen wachsen. Diese weiteren Gemüsepflanzen vertragen sich auch nicht mit der Erbse: Lauch, Mangold, Tomaten und Zwiebeln.
Der Fenchel mag Erbsen, daher kann er auch als Stütze für die Erbsenpflanzen dienen. Früher pflanzte man Hafer mit in die Erbsenbeete. Sie dienten der Erbse als Stütze. Karotten und Erbsen sind der Klassiker, auch in der Mischkultur sind sie ein Paar. Mit Dill zusammen gepflanzt lauft es auch super. Weitere günstige Pflanzpartner für die Erbsen sind: Gurken, Kohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Mais, Radieschen, Rettich, Rote Bete und die Zucchini.
Alte Erbsensorten
Alte tolle Sorten sind zum Beipiel die Kleine Rheinländerin. Diese Erbse gehört zu den Schalerbsen, die nicht so kälteempfindlich sind. Sie bleibt auch recht klein, braucht aber eine Stütze. Als Stütze kann zum Beispiel Hafer dienen, den man mit auspflanzt. Die Ernte beginnt ca. Anfang Juni.
In einem Gemüseanbaubuch von 1876 konnte ich noch folgende Erbsensorten in Erfahrung bringen. Leider finde ich kein Saatgut von diesen Sorten. Was natürlich sehr schade ist. Wenn jemand mehr weiss, der kann mir gerne eine eMail schicken.
Die Prinz Albert Erbse; sie ist sehr früh und ergiebig.
Die Commenchon-Erbse; ist früh, fast in jeden Boden, zugleich ist sie von sehr großem Ertrag.
Die Daniel O’Rooke-Erbse; mittelgroß und sehr früh.
Die frühe Ulmer blaublühend; sehr reich tragend, nicht empfindlich gegen Kälte.
Die grüne Erfurter-Erbse
Die Pormino-Erbse
Die Nordmann Erbse
Englische Ride von Knight Erbse
Die Waterloo-Erbse
Säbelerbse
Buchsbaumerbse
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Ernte erfolgt im Frühsommer. Man sollte die geernteten Erbsen gleich verbrauchen oder trocknen, weil sie schnell verderben. Dafür puhlt ihr die Erbsen aus der Schote und trocknet sie auf einem Backblech.
Verwendung…
…in der Küche
Die Erbse ist ein grosser Eiweisslieferant und dadurch auch ein Fleischersatz. Am bekanntesten ist wohl die klassische Erbsensuppe. Erbsenpürree ist eine leckere Alternative zu Kartoffelpürree. Oder auch dünne Zuckerschoten in einem Butter-Knoblauch-Gemisch in der Pfanne zubereiten und mit einem Stück Brot servieren. Erbsen sind eigentlich sehr vielseitig. Leider landen sie heute bei uns nicht mehr so auf den Speiseplan.
Erbsenpesto
Dieses Pesto ist sehr lecker auf Brot oder auch auf gekochte Nudeln. Erbsenpesto wird genauso zubereitet, wie wir es von den ganzen anderen Pestos kennen.
Zutaten
- 250 g Erbsen (gekocht)
- 300 g Parmesan
- 8 Knoblauchzehen
- 200 g Nüsse eurer Wahl
- Speiseöl eurer Wahl
- Salz und Pfeffer
Den Knoblauch und die Nüsse grob zerhacken. Die Nüsse etwas in einer Pfanne ohne Öl rösten. Danach zusammen mit den gekochten Erbsen in einem Mixer geben und sehr fein pürieren. Das Speiseöl nach und nach zugeben, damit es eine geschmeidige Masse ergibt. Dabei aufpassen, dass es nicht zu flüssig wird. Nun wird der geriebene Parmesan untergerührt. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und in sterilisierte Gläser füllen und mit etwas Öl bedecken, damit sich das Pesto im Kühlschrank ein paar Monate hält.
…in der Pflege
Tiefkühlerbsen sind optimal um kleine Prellungen oder Verletzungen zu kühlen, weil sie sich optimal um die Stelle herumlegen lassen. Einfach in einem kleinen Beutel füllen und die Wunde oder Prellung damit versorgen.
…in der Tierhaltung
Die vertrockneten abgeernteten Erbsenpflanzen kann als Tierfutter genommen werden.
Erbsen im Brauchtum
Natürlich gab es auch viel Zauberglauben rund um die Erbse. Am Karfreitag wurde ein mit Erbsen gefüllter Sack an Obstbäume geschlagen, damit sie viele Früchte tragen. In den Rauhnächten gab man den Hühnern Erbsen zu essen. Soviele Erbsen, wie sie zu sich nahmen, soviele Eier werden sie legen. Am heiligen Abend wurde in allen vier Ecken ein Erbsengericht in Kreuzform verschüttet, damit die Mäuse im Haus keine überhand nahmen. In den Rauhnächten durften keine Erbsen gegessen werden, weil es sonst Geschwüre gab. Der Genuss von Erbsen zu Silvester gab Glück und Wohlstand. Erbsen galten auch als Fruchtbarkeitssymbol. Mädchen warfen gekochte Erbsen an die Hauswände und wenn eine Erbse kleben blieb, so wird das Mädchen in dem gleichen Jahr noch heiraten.
Im Zauberglauben war die Erbse viel vertreten. So glaubte man, dass mit Erbsen Geschwüre angehext werden konnte. Besondere Kraft sollten die Erbsen haben, die in einem Katzenkopf oder in einer Schlange vergraben wurden und daraus neue Erbsen wuchsen. Denn sie machten unsichtbar und liessen Hexen erkennen. Man konnte dadurch sogar die Sprache der Gänse verstehen. Erbsen gehörten auch zu den Totenspeisen.
Gegen Zahnschmerzen zerbiss man Erbsen auf einem Kirchhof und schmiss sie dann in ein frisches Grab. Gegen die Gicht vergrub man einen Topf mit 77 Erbsen in einem Ameisenhaufen, wo vorher der Kranke drauf uriniert hatte. Kinder mit Masern wurden in einer Erbsenbrühe gewaschen. Erbsen wurden auch am Johannisfeuer gekocht und dann als Paste bei Wunden und Quetschungen verwendet.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du meinen Blog Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
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