Flaschenkürbis-Trinkflasche selbermachen

Aus Flaschenkürbissen Trinkflaschen herstellen
Reife Flaschenkürbisse | ©Manfred Richter

 

Der Flaschenkürbis ist geeignet um eine Trinkflasche herzustellen. Getrocknet halten Flaschenkürbisse, auch Kalebassen genannt, ewig. Meine älteste Kalebasse ist über 30 Jahre alt. Sie sind schon seit dem Frühmittelalter bekannt, wenn nicht noch früher, wobei der Gartenkürbis erst viel später kam. Flaschenkürbisse waren sehr weit verbreitet, um Wasser zu transportieren und auch auf Pilgerfahrten. Walahfried Strabo der Mönch, über den ich mal berichtet habe, hat schon in seiner Garten-Poesie über den Flaschenkürbis geschrieben.

Was macht man aus einem getrockneten Flaschenkürbis?

Indianer stellen sogar ihre Suppenschüsseln daraus her. Es werden auch Musikinstrumente aus ihnen gebastelt. Kleinere getrocknete Flaschenkürbisse können super als Rasseln funktionieren. Dafür wird der Kürbis nach der Trocknung nicht geöffnet. Die darin enthaltenen Kerne , funktionieren als Geräusch der Rassel. Auch eine Lampe kann aus ihnen gebaut werden. Für die Lampe müsst ihr unten am Kürbis was wegschneiden, wieviel liegt bei euch, ob ihr lieber eine kleine Öffnung oder eine grosse Öffnung haben wollt. Jedenfalls muss die Öffnung so gross sein, dass eine Glühbirne leicht gewechselt werden kann, aber auch das Kabel, samt Fassung durchlässt. Die Lampe kann dann noch bemalt werden, eventuell mit Brandmalerei. Wobei ich dazu schreiben muss, dass ich es mit Brandmalerei noch nicht ausprobiert habe und deshalb nicht weiss, wie und ob es funktioniert.

 

getrocknete flaschenkürbisse
Getrocknete Flaschenkürbisse | ©falco

Wie man einen Flaschenkürbis bearbeitet

Wenn ihr die Kalebassen aus dem Garten/Balkon selber erntet, dann müsst ihr sie direkt am Stiel abschneiden. Flaschenkürbisse werden hell, aber nicht in der prallen Sonne, zum Trocknen aufgehangen. Es muss warm und trocken sein, sie dürfen keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Diese „Kürbis-Trocknung“ dauert ungefähr drei Monate. Ihr erkennt es, wenn ihr sie schüttelt und darin die Kürbiskerne klappern, wie bei einer Rassel.

Wenn sie nun vollständig getrocknet sind, schneidet ihr ein Stück von dem „Hals“ ab. Ungefähr so gross muss der Durchmesser sein, dass ihr die Kerne herausfallen lassen könnt. Er kann aber auch direkt übern „Kürbisbauch“ abgeschnitten werden, bloss dann habt ihr keinen Flaschenhals mehr, aber dafür eine bauchige Schüssel. Um den Rest aus dem Kürbis herauszuholen, füllt ihr eine handvoll Kieselsteine hinein, schüttelt es gut durch und schüttet die Kieselsteine, samt dem vertrockneten lockeren Fruchtfleisch und übriggebliebenen Kernen heraus. Die Kerne könnt ihr aufbewahren, um euch im nächsten Jahr wieder neue Flaschenkürbispflanzen heranzuziehen.

Es kann vorkommen, dass Kalebassen bei der Trocknung leichten Schimmelüberzug bekommen, dass ist nicht weiter schlimm und wird mit einem feuchten, nicht nassen Tuch abgewischt. Das Fleisch der Kürbisse wird bei der Trocknung sehr fest und lässt dadurch kein Wasser durch. Wenn ihr euch Schüsseln oder Trinkgefässe selber machen wollt, so könnt ihr den Kürbis danach aus ausschaben. Der getrocknete Flaschenkürbis hält einiges aus. Er kann herunterfallen ohne Schaden zu nehmen, ist frost- und wasserfest, sogar Hitze soll er vertragen. Die Getränke bewahrt er kühl.

Verschliessen tut man die Flaschenkürbis-Trinkflasche mit einem Korken oder einen Holzpflock. Daran könnt ihr dann noch ein Bändchen binden, um diese Trinkflasche mit auf eure Reise zunehmen. Manche versiegeln die Kürbisflaschen, von ihnen, noch mit Fasspech oder Bienenwachs. Ich habe es noch nicht gemacht, aber viele tun es. Jedenfalls habt ihr nun eine ganz natürliche Trinkflasche, ohne Plastik und ohne irgendeine Chemie. Am besten füllt man nur ungesüssten Tee oder Wasser in die Trinkflasche. Danach spült man sie wie gewohnt aus und stellt sie kopfüber. Eventuell noch mit einer Flaschenbürste nachreinigen. Gesüsste oder milchhaltige Getränke sollten nicht hineingefüllt werden. 

 

Bemalte Flaschenkürbisse aus Kolumbien
Bemalte Flaschenkürbisse aus Kolumbien | ©DEZALB

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