Der Frauenmantel heisst mit botanischen Namen: Alchemilla vulgaris. Alchemilla was ungefähr kleine Alchimistin bedeutet, weil die Alchemisten die Tautropfen verwendeten. Vulgaris bedeutet gewöhnlich. Der Frauenmantel ist eine Wildflanze für die Frau, wie auch schon sein Name verrät. Er war bereits den alten Germanen bekannt und wurde der Göttin Freya geweiht, denn er soll aus ihren Tränen entstanden sein. In der mittelalterlichen Kräuterkunde wurde diese Pflanze bei Menstruationsbeschwerden, in der Geburtshilfe und bei einem Kinderwunsch vielseitig verwendet. Früher nahm man auch die mit Tautropfen versehende Blätter und wusch sich damit das Gesicht. In Südtirol sagte man: „Was der Frau den Frauenmantel, ist dem Mann der Silbermantel!“
Frauenmantel im Naturgarten
Der Frauenmantel ist eine winterharte Pflanze, der die Sonne aber auch den Halbschatten mag. Ich selber pflege einen im Schatten. Er wird zwar dann nicht so gross, aber er vermehrt sich fleissig. Die Vermehrung erfolgt im Frühling durch Aussaat oder im Herbst durch Teilung. Frauenmäntel sind sehr pflegeleichte Pflanzen, die in keinem Naturgarten fehlen sollte. Vor Schneckenfrass ist diese Pflanze geschützt. Wenn man ihn in einem Topf kultivieren möchte, sollte ein länglicher Balkonkasten verwendet werden. Er fühlt sich an einem Rand in einem Kräuterbeet am wohlsten. Diese wunderschöne Pflanze gehört auch zu den alten Bauerngartenpflanzen.
Der Frauenmantel blüht von Mai bis Oktober. Es sind kleine gelbgrüne Blüten, die von Florfliegen, Käfer, Wanzen auch auch Bienen angeflogen werden.
Sammeln, trocknen und verwenden
Gesammelt werden Blätter, Blüten und Wurzeln von Mai bis August. Die Wurzeln bitte nur sammeln, wenn die Pflanze sehr reichlich vorkommt. Es sollte kurz vor oder während der Blüte gesammelt werden. Die Trocknung erfolgt zügig, damit die Blätter keine braunen Stellen bekommen.
Viele von ihnen sind geschützt oder stehen auf der Vorwarnliste. Einige liste ich hier auf:
Gelbgrüner Frauenmantel steht auf der Vorwarnliste.
Gefalteter Frauenmantel steht auf Stufe 2.
Ungleichstieliger Frauenmantel steht auf Stufe 1.
Blaugrüner Frauenmantel steht auf Stufe 3.
Wellenblättriger Frauenmantel steht auf Stufe 1.
Allgäu-Frauenmantel steht auf Stufe 1.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Verwechslungen können mit anderen Arten vorkommen. Wir haben hier in Deutschland an die 50 verschiedene Frauenmäntel. Ansonsten ist eigentlich eine Verwechslung ausgeschlossen, weil der Frauenmäntel sehr markante Blätter haben.
Verwendung…
…in der Küche
Die jungen Blätter als Gemüse oder Salat, sind sehr lecker und seine Blüten können, als essbare Dekoration jedes Gericht verschönern.
…im Haushalt
Diese Pflanze gehört zu den Färberpflanze. Er gibt ein schönes Gelb. In der Herstellung von Kräutertabak werden seine Blätter sehr gerne genommen.
…in der Pflege
Man kann ihn als Badezusatz verwenden. Frauenmantel-Tee kann als Reinigung für fettige Haut genommen werden und als Haarspülung gegen Schuppen.
Frauenmantel-Badezusatz
Fünf Esslöffel getrocknete und zerkleinerte Blätter mit einem Liter kochenden Wasser übergiessen. Für 10 Minuten ziehen lassen und ins Badewasser geben.
Frauenmantel im Brauchtum
Diese Pflanze wurde im Brauchtum, meistens für Liebesrituale verwendet. Die Menschen dachten früher an ein Wunder, weil die Blätter, die Tropfen halten können. Die Wassertropfen, die auf den Blättern morgens draufstehen bleiben, wurden früher von den Alchemisten, bei ihren Versuchen Gold herzustellen, verwendet. Laut eines alten Glaubens, sollen sich Naturgeister in den grossen Blättern verstecken. In den berühmten Kräuterbündel hatte er einen festen Bestandteil, gerade in Schleswig-Holstein. Auch in die Sonnenwendenbüschel wurde er mit hineingebunden.
Volkstümliche Namen
Marienmantel, Marienkraut, Taublatt, Taumantel, Mantelkraut, Taufänger, Herrgottsmantel
Räucherwerk
Eine Räucherung mit Frauenmantel wurde in früheren Zeiten, bei Fruchtbarkeitsritualen verräuchert. Dieses Räucherwerk beruhigt auch hitzige Gemüter. Für ein Räucherwerk, wird diese Zauberpflanze in der Zeit um die Sommersonnenwende oder bei Vollmond gesammelt. Erdend, bindend, beschützend und beruhigend sind seien Eigenschaften.
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