Pflanzen-Steckbrief: Das Gänseblümchen

Gänseblümchen in der Volkskunde
Gänseblümchen | ©CG

 

Das Gänseblümchen heisst mit Botansichen Vamen: Bellis perennis. Bellis kommt von bellus, das hübsch oder schön heisst. Das Wort perennis heisst ausdauernd, weil es eigentlich fast immer blüht. Heutzutage schenken wir dem kleinen Gänseblümchen kaum noch Beachtung. Dabei kann man die Blätter, genau wie von dem Spitzwegerich auf Wunden auflegen. Das Gänseblümchen hat eine lange Tradition. Ein alter Glaube besagt, wenn das Gänseblümchen im Frühjahr reichlich blüht, das es dann, wenig Heu gibt. Die ersten drei Blütenköpfe, die man nach dem Schnee findet, soll man essen und so ist man das ganze Jahr vor Krankheiten geschützt. Auch als Zauberpflanze wurde dieses niedliche Blümchen angesehen.

 

gänseblümchen tinktur
Gänseblümchen | ©CG

 

Gänseblümchen im Naturgarten

Das Gänseblümchen ist eine Wildpflanze. Die regelmässige Entfernung der welken Blüten verlängert ihre Blütezeit. Die Pflanze ist sehr leicht zu kultivieren. Auch im Topf kann es gepflanzt werden. Von Schnecken wird es in Ruhe gelassen. Es kann auch ganz leicht aus Samen gezogen werden. Die Blüten öffnen sich von Januar bis November. Sozusagen ein Dauerblüher. Bei feuchtem Wetter schliessen sich ihre Blüten. Dieses Wildblümchen hat nicht soviele Pollen und Nektar für die Bienen, aber ist trotzdem sehr wichtig für die Insektenwelt. Hummeln, Schwebfliegen und auch Fliegen fliegen das Gänseblümchen regelmässig an.

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Die Blüten werden ab April bis in den November hinein gesammelt. Sie werden zum Trocknen in Schichten gelegt und zügig getrocknet.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Es können Verwechslungen mit der Wiesenmargerite, dem Berufkraut und auch mit der Kamille vorkommen.

 

Verwendung…

…in der Küche

Die Blätter können Suppen beigefügt werden. Ansonsten wird die Gänseblümchenblüte gerne als essbare Dekoration in Salaten und auf Butter- oder Quarkbroten genommen. Die Knospen als Kapernersatz, zum Beispiel zusammen mit Löwenzahnknospen. Auch Süsses, wie zum Beispiel Gänseblümchen-Geele kann man aus ihr zaubern. In der bekannten Sieben- oder Neunkräutersuppe hat sie ihren festen Platz.

…in der Pflege

Waschung

Zwei Teelöffel getrocknete Gänseblümchenkraut mit einer grossen Tasse kochendem Wasser übergiessen und für 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Dieser Aufguss kann, als Waschung bei unreiner Haut verwendet werden.

Gänseblümchenöl

Gänseblümchenöl könnt ihr bei leichten Prellungen und blauen Flecken nehmen. Diese Pflanze zählt auch zu den Wundheilpflanzen. Um so ein Öl herzustellen benötigt ihr eine Handvoll Gänseblümchenblüten. Es ist ratsam die Blüten ein paar Stunden liegen zu lassen, weil sich in ihnen manchmal kleine Insekten befinden. So haben sie die Chance herauszukrabbeln. Dadurch, das die Blüten ein wenig anwelken, ist auch die mögliche Schimmelbildung gering, weil das Welken der Blüte Wasser entzieht. Eure Handvoll Blüten legt ihr in ein Glas und füllt Öl eurer Wahl, bis alles bedeckt ist, hinzu. Verschliessen und gut durchschütteln. An einen warmen, aber nicht sonnigen Ort für 2 bis 4 Wochen ziehen lassen. Täglich schütteln und kontrollieren. Danach abfiltern und in neue und sterilisierte Flasche umfüllen. Dieses Gänseblümchenöl kann auch bei Pickel und zum Vorbeugen von Schwangerschaftsstreifen verwendet werden.

Gänseblümchensalbe

15 g Schweineschmalz mit einer Handvoll Gänseblümchen aufkochen, das Gemisch 12 h stehen lassen und am nächsten Tag noch einmal erwärmen. Die Blüten abfiltern und das ganze in kleine Salbendosen oder kleine Schraubgläser füllen. Aufbewahren sollte dunkel und kühl sein, wie zum Beispiel im Kühlschrank. Haltbar ist die Gänseblümchensalbe ca. ein Jahr.

Gänseblümchen in der Volkskunde
Gänseblümchen | ©CG

 

Gänseblümchen im Brauchtum

Früher glaubte man, wenn man das Gänseblümchen zu Vollmond oder zunehmenden Mond umpflanzt, erscheint es mit gefüllten Blüten. Da diese Pflanze zu den Zauberpflanzen gehörte, sollte es in einem Zaubergarten nicht fehlen. Wie ihr euch diesen speziellen Garten anlegt, zeige ich euch in diesem Artikel. Am bekanntesten ist das Gänseblümchen, als Orakelpflanze (…liebt mich nicht/…liebt mich).

Getrocknete Gänseblümchen, als Amulett in einem Beutelchen bei sich getragen, hilft einem dabei, seine Arbeit gut zu verrichten. Wie ihr euch ein Kräuteramulett herstellt, erkläre ich euch in diesem Artikel. Die kleine Wurzeln, trocknet man und hängt sie an einer Kordel um den Hals. So erhält man Liebe und Verstand. Auch um das Glück anzuziehen, trägt man das getrocknete Gänseblümchen bei sich. Die ersten 3 Gänseblümchen, die man im neuen Jahr findet, sollten gegessen werden, weil man dann das ganze Jahr über gesund bleibt. Dabei müssen die Blütenköpfe mit dem Mund abgepflückt werden. Spanische Zigeuner gaben ihren Hundewelpen Gänseblümchen zuessen, damit sie immer Welpe bleiben. Denn der Volksglaube besagt, dass das Gänseblümchen den Wachtum eindämmen soll, wenn es verzehrt werde.

Volkstümliche Namen

Tausendschön, Katzenblümchen, Regenblume, Massliebchen, Osterblume. Sein Name Gänseblümchen kommt wohl daher, dass die weissen Blümchen aussehen, als ob unzählige Gänse auf der Wiese stehen.

Räucherkunde

Eine Gänseblümchen-Räucherung steht immer im Zeichen der Liebe. Es festigt die bestehende Liebe zweier Menschen, aber sie hilft auch, wenn die Liebe und das Sexualleben der Liebenden eingerostet ist. Zur Sommersonnenwende sollte das Gänseblümchen gesammelt werden. Wenn es um ihre Zauberkraft geht, dann muss das Gänseblümchen vor Walpurgis mit Handschuhen gepflückt werden.


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