Die Gallier gehörten zu den keltischen Völkern und kamen aus Gallien, was im heutigen Frankreich lag. Schon Apuleius und Dioskurides schrieben in ihren Werken über keltische Kräuter und nannten sogar ihre gallisch-keltischen Namen. Dadurch ist erforscht, welche Kräuter die gallisch-keltischen Druiden verwendeten. Viele Wildpflanzen wurden von den Druiden nicht nur als Medizin genommen, sondern auch als Talisman oder Räucherpflanze verwendet. Sie hatten auch bestimmte Sammelrituale, die ich euch in einem anderen Artikel (siehe unten) aufgeschrieben habe. In dieser Liste werde ich in einer Kurzfassung auf die jeweiligen Pflanzen eingehen.
Auflistung der gallisch-keltischen Kräuter
Ackergauchheil – Die keltischen Völker verwendeten die Pflanze bei Geisteskrankheiten. Sie wurde aber auch als Wetterpflanze gesehen, weil sich ihre Blüten erst am Vormittag öffnen und bei herannahenden Regen geschlossen bleiben. Als Zauberpflanze verwendete man den Ackergauchheil für den Blick in die Zukunft.
Andorn – Der Andorn zählte bei den Kelten zu den Sommersonnwendkräutern, wie das Johanniskraut. Er wurde in der Geburtshilfe verwendet. Nebenbei wurde er auch verräuchert, um die frisch geborenen Säuglinge vor Hexen und negativen Einflüssen zu schützen.
Baldrian – Man verwendete Baldrian als beruhigendes und schmerzstillendes Heilkraut.
Beinwell – Beinwell wurde gegen äussere Geschwülste eingesetzt. Sowie auch bei Knochenbrüchen.
Bilsenkraut † – Bilsenkraut wurde verräuchert, um sich in die Anderswelt zubegeben.

Birke – Birken wurden von den gallischen Kelten für rituelle Reinigungen verwendet.
Brennessel – Die Brennessel man für die gleichen Beschwerden wie auch heute noch. Sie nahmen einen Brennesselzweig und legten ihn in den Urin des Patienten. War der Zweig nächsten Tag noch frisch, stand es gut um ihn, war er verwelkt, dann war alles verloren.
Brunnenkresse – Sie galt den Kelten als heilige Pflanze. Sie wurde für rituelle Reinigungen verwendet.
Eberesche – Die Eberesche war ein heiliger Baum. Er wurde zusammen mit der Esche und der Eiche dort gepflanzt, wo Recht gesprochen wurde. Sie gab Schutz gegen negativen Einflüssen.
Efeu – Der Efeu stand für Unsterblichkeit, Unvergänglichkeit und Wiedergeburt. Das rührte daher, weil die Pflanze immergrün ist.

Eibe † – Die Eibe wurde von den gallischen Kelten als ein Wesen betrachtet, das am längsten auf der Welt verweilt. Auch ihre Zauberstäbe wurden aus Eibenholz gefertigt.
Eisenhut † – Diese sehr giftige Pflanze war von den Kelten als Pfeilgift in Gebrauch. Auch als Ritual, um sich auf Kriegszüge vorzubereiten.
Eisenkraut – Es gehört zu den vier heiligen Pflanzen der Kelten. Sie haben sich mit Eisenkraut gewaschen, um Hellsichtigkeit zu erlangen. Auch als Talisman wurde das Eisenkraut in der keltischen Zeit verwendet. Sie glaubten mit dem Talisman, lerne man schneller und bekam keine Albträume.
Esche – Die Esche war ein Weltenbaum und mit dem Eschenholz wurde ein Regenzauber zelebriert. Das Holz schützte auch vorm Ertrinken und daher bauten sie ihre Boote aus Eschenholz.
Feldahorn – Der Feldahorn wurde überall dort angepflanzt, wo man Unheil abwenden wollte.
Huflattich – Der Huflattich wurde in erster Linie verräuchert, gegen Schweratmigkeit und Husten.

Wildrose – Die Kelten benutzen das Holz der Wildrose, für ihre Verbrennungen der Toten. Die Hagebutte, Früchte der Wildrosen, selber diente als Mus. Wenn man eine Hagebutte in der Mitte durchschneidet, kommt ein Pentagramm zum Vorschein. Das Pentagramm war ein heiliges Symbol.
Johanniskraut – Das Johanniskraut soll Dämonen vertreiben. Es war das goldene Kraut der Druiden. Und auch hier sah man das Pentagramm in den Blüten.
Kamille – Sie wurde gegen Verwünschungen und andere Hexereien verwendet.
Klatschmohn – Der Klatschmohn wurde gegen Schlaflosigkeit und Nervosität angewendet.
Grosse Klette – Die Klette wurde, wie auch heute noch, gegen die bekannten Beschwerden verwendet. Grossen Anklang fand diese Pflanze bei der Viehheilung. Die Grosse Klette wurde über die Eingänge der Viehställe gehängt, um damit Hexen und Dämonen fernzuhalten.
Kornblume – Sie wurde bei den Kelten als Augenreinigungsmittel genommen.

Mädesüss – Das Mädesüss wurde zur Sommersonnenwende verräuchert, um böse Geister und Dämonen fernzuhalten. Sie tranken Mädesüss-Tee bei Fieber.
Mistel – Sie galt als Schlüssel zur Unterwelt. Als Talisman wurde sie zum Schutz gegen schlechte Menschen verwendet. Nur der Eichenmistel schenkte man soviel Aufmerksamkeit.
Minze – Die Acker- und Wasserminze wurde als Schnupftabak genommen.
Stinkende Nieswurz † ~ Sie wurde für Salben und Kränze genommen.
Odermennig – Er wurde bei Geschwüren eingesetzt. Man hat in auch verräuchert, um sich gegen Gifte und böse Geister zu schützen.

Schafgarbe – Die Kelten verwendeten die Schafgarbe, als Wundkraut. Sie zerkauten Schafgarbenstängel, um ihre Zahnschmerzen zu lindern.
Schlangenknöterich – Diese Pflanze verwendeten sie gegen Schlangenbissen und blutenden Verletzungen, weil das Kraut eine zusammenziehende Wirkung hat. Sie rieben ihre Hände mit einer Paste aus Schlangenknöterich ein und glaubten, dass sie dadurch niemals von Schlangen gebissen werden.
Schöllkraut – Man sagte bei den Kelten, das Schwalben das Schöllkraut fressen und dadurch ihre enorme Sehkraft gewannen. Darum nahm man den Saft des Schöllkrauts für Entzündungen der Augenlider und Augenkrankheiten.
Schwarzerle – Aus dem Holz der Schwarzerle wurden ihre Schilde gebaut. Blätter und Rinde waren ein Heilmittel gegen Halsentzündungen und Fieber.
Spitzwegerich – Dieser Wegerich wurde wie zu heutigen Zeiten für die bekannten Beschwerden verwendet.
Stechpalme – Eine Pflanze der Wintersonnenwende. Zusammen mit der Mistel und Efeu, waren es die immergrünen Pflanzen, die zu dieser Zeit, im Winter, ins Haus geholt wurden.

Thymian – Dieses Gewürz- und Heilkraut wurde gegen Geschwüre im Mundraum verwendet. Im Krankheitsfall räucherten sie den Thymian, weil sie dran glaubten, dass man danach albtraumfrei schlafen kann.
Wermut – Die getrocknete Pflanze wurde verräuchert um Dämonen fernzuhalten und um Visionen zubekommen. Sie verwendeten Wermut als Zauberkraut im Allgemeinen gegen das Böse. Sie nahmen ihn auch als Wurmmittel bei Mensch und Tier.
Wildapfel – Der wilde Apfelbaum war den gallischen Kelten genauso heilig wie die Eiche. Er war das Sinnbild der Nacht zu Samhain.
Wilde Malve – Die Malve diente als Räucherpflanze, um die Fruchtbarkeit einer Frau zu fördern und vor Krankheit und dem Bösen zu schützen.
Zittergras – Dieses Gras wurde bei der Wundheilung genommen und hatte den gleichen Stellenwert wie die Schafgarbe.

Ich denke, die gallischen Kelten haben noch viel mehr Pflanzen in ihrem Leben mit eingebaut. Wie man sehen kann, sind die Anwendungen der einzelnen Wildpflanzen, genau die gleichen, wie bei den anderen Völkern. Manchmal ist eine kleine Abweichung, aber generell immer gleich.
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