Pflanzen-Steckbrief: Echte Goldrute

Die Echte Goldrute
Echte Goldrute | ©CG

 

Der botanische Name der Goldrute ist: Solidago virgaurea. Solidago kommt aus dem Lateinischen für solidus = gesund, fest und hart. Das Wort ago heisst das sie gegen Knochenbrüche verwendet wurde. Virgaurea kommt von virga für Rute und aurea für golden. Gemeint sind damit ihre gelben Blütenstände die goldend aussehen. Nur die Echte Goldrute ist hier heimisch. Schon die Altgermanen verwendeten diese Wildpflanze reichlich, weshalb sie auch den Volksnamen Heidnisches Wundkraut erhielt. Die Altgermanen behandelten an erster Stelle ihre Kampfwunden mit der Echten Goldrute. Im Mittelalter wurde sie als Wünschelrute verwendet und auch „Unsegenkraut“ genannt, weil man mit ihr bösartige Wunden behandelte oder auch gegen den Bösen Blick verwendete. In Kräuterbüchern des Mittelalters wurde auch der Beinwell Solidago genannt. Die Kanadische Goldrute oder die Riesen-Goldrute können genauso verwendet werden, wie die Echte Goldrute.

 

Blüten der Goldrute

 

Goldruten im Naturgarten

Die Goldrute ist eine winterharte Wildpflanze. Ihre Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst. Goldruten können sehr hoch werden und wachsen daher gut in einem naturnahen Staudenbeet. Sie ist eine wuchsfreudige und problemlose Pflanze, die sehr schön in einem leuchtenden Gelb blüht, bis in den Frühherbst hinein.

Im Phänologischen Kalender, ein Kalender der sich nach dem Rhythmus der Natur richtet, zeigt sie die Mitte des Spätsommers an. Im Garten bekämpft sie Blattläuse wirkungsvoll, weil sie durch ihre Blüten Florfliegen und Blattlauskäfer anzieht. Dazu pflanzt man Goldruten am besten bei denen Pflanzen, die oft mit diesen kleinen Plagegeister zutun haben, wie der Holunder oder Rosen. Goldruten blühen von Juli bis Oktober. Ihre Bestäuber sind Schmetterlinge, Hummeln, Schwebfliegen und Bienen.

 

Jakobs-Greiskraut
Jakobs-Greiskraut kann mit der Goldrute verwechselt werden | ©CG

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Goldruten von von August bis Oktober gesammelt. Man erntet die Goldrute kurz vor dem Öffnen oder während der Blüten. Pflanzen, die schon am Abblühen sind, sollten nicht gesammelt werden. Das Sammelgut muss im Schatten getrocknet werden. Am besten hängt man die Goldrute kopfüber auf. Getrocknete Goldruten sind ca. 1 Jahr haltbar.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Verwechslungen können mit dem Jakobs-Greiskraut vorkommen. Mit der Kanadischen oder der Riesen-Goldrute können eigentlich keine Verwechslungen vorkommen, weil sie ganz anders aussehen. Desweiteren kommt auch noch das Schmalblättrige Weidenröschen in Frage, so lange die Pflanze keine Blüten trägt.

 

Verwendung…

…in der Küche

Goldruten-Sirup

Für einen Goldruten-Sirup nehmt ihr 50 g blühende Blütentriebe und lässt sie wenige Minuten in 500 ml Wasser kochen. Danach über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen die Goldrutentriebe ausdrücken, abfiltern und den Rest mit 750 g Zucker aufkochen. Dieser Sirup ist zum Süssen von Tee oder anderen Getränken.

…im Haushalt

Die Goldrute ist eine sehr gute Färberpflanze. Man erhält von ihr ein zartes Gelb.

…in der Pflege

Das Goldrutenkraut kann als Spülung für blonde Haare verwendet werden.

 

Goldruten Räucherung
Die Goldrute schenkt uns Licht und Liebe | ©CG

 

Goldrute im Brauchtum

Getrocknete Goldrutenblüten in einem Beutelchen bei sich getragen, soll Reichtum und Wünsche herbeirufen. Der Glaube besagt, das sie verborgene Schätze findet. Bei Liebes- und Geldzauber war sie früher sehr beliebt. Wenn sie plötzlich vor einem Haus wächst, so sollte man sie nicht entfernen, weil dann Reichtum und Glück ins Haus zieht. In manchen Gegenden kommt die Echte Goldrute in den Kräuterbündel.

Volkstümliche Namen

Heidnisches Wundkraut, Goldraute, Heilwundkraut, Waldkraut, Unsegenkraut

Räucherwerk

Eine Goldruten-Räucherung vertreibt Krankheiten und Dämonen. Die Germanen räucherten mit der Goldrute, um negative Energien zu vertreiben. Die Goldrute verströmt beim Räuchern einen Duft , der einen an Honig erinnert. Ihre Sammelzeit ist bei Neumond. Ihre Themen beim Räuchern sind weissagend, vertreibend, beruhigend und ausgleichend.


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