Der Gundermann heisst mit BotanischenNamen: Glechoma hederacea L. Der Name Glechoma, soll mit der Poleiminze zusammenhängen und hederacea (efeuartig, efeublättrig) auf den Efeu oder auch Erdefeu. Bereits bei den alten Völkern war der Gundermann sehr geschätzt, als Zauber- und Heilpflanze. Der Gundermann wurde dank seiner Gerb- und Bitterstoffe, zum Brauen von Bier bis Anno 1516 verwendet. Seinen Namen hat er aus dem Althochdeutschen; gund steht für Eiter und schlechten Körpersäften. Man kann ihn in Salaten mischen oder als Gewürz beim Kochen nutzen. Es heisst, unter seinen schützenden, heiligen Blättern hielten sich die guten Naturgeister und Heinzelmännchen auf.
Gundermann im Naturgarten
Früher wurde der Gundermann selten in Gärten angebaut. Daher ging man das Kraut sammeln. Der Gundermann ist ein Frühjahrs- bzw. Frühsommerblüher und kann im Garten angesiedelt werden, vorzugsweise in feuchtem nährstoffreichen Böden. Er ist ein sehr schöner Bodendecker, aber auch in einer Hängeampel macht er sich gut. Er vermehrt sich reichlich durch seine Wurzeln und wächst bis zu 50cm hoch, außerdem bleibt er auch im Winter schön grün. Die Blätter kriechen über den Boden oder hängen weit hinunter, je nachdem, wo man ihn hinsetzt.bei mir hat er sich einen Platz in einem ausgedienten Balkonkasten ausgesucht und wächst nun schon an den Seitenwänden der Hochbeete entlang. Was sehr schön anzusehen ist; gerade wenn er seine kleinen Blüten zeigt.
Vor Schneckenfrass ist er geschützt. Für die Insektenwelt ist der Gundermann von grosser Bedeutung, denn sehr viele von ihnen sehen in ihn eine Nahrungspflanze. Seine Zeit der Blüten ist von März bis Juni. Für die Insektenwelt ist er für die Pelzbienen und Hummeln von grosser Bedeutung. Auch Schwebfliegen und diverse andere Wildbienen fliegen ihn an. Der Wollschweber, auch als Hummelbiene bekannt, besucht die Gundermannblüten. Und nicht zu vergessen, dass viele Ameisen und Käfer diese Pflanzen reichlich besuchen. Auch diverse Schmetterlinge benötigen diese Pflanze, wie zum Beispiel der Rapsweissling, Aurorafalter und der Zitronenfalter. Im Ganzen dient der Gundermann an die 21 verschiedenen Schmetterlinge als Nahrungspflanze. Auch vielen anderen Insektenarten.
Sammeln, trocknen und verwenden
Seine Sammelzeit der Blüten ist von April bis Juni. Das seiner Blätter fast das ganze Jahr über. Die Blüten und Blätter trocknet man, dünn geschichtet, im Schatten. Um das die Blüten ihre schöne Farbe erhalten, müssen sie im Dunklen getrocknet werden.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Die Knoblauchsrauke wird meistens mit dem Gundermann verwechselt. Verwechslungen können auch mit dem Kriechenden Günsel vorkommen. Dessen Blätter sind aber an den Rändern nicht gezackt, wie beim Gundermann, sondern eher rund gekerbt, außerdem haben sie eine spatelförmige Form und die Blüten stehen eher pyramidenförmig.
Verwendung…
…in der Küche
Man verwendet sowohl das frische blühende Kraut für Salate, als auch das Getrocknete, als Tee oder Gewürz für Kräutersuppen, -butter, -quark und zu Fleischgerichten. Durch seinen Vitamin C Gehalt wird er gerne in Frühjahrssalaten mit beigemischt. Als Gewürz wurde er auch Soldatenpetersilie genannt. Bekannt sind die Minzplättchen. Dafür taucht man die Gundermannblätter in aufgelöster dunkler Schokolade, aber auch als Erfrischungsgetränk, wie die Zitronenmelisse, wird er verwendet. Getrocknete Gundermannblätter gelten als Salzersatz.
…in der Pflege
Gundermann-öl
Dieses Wundöl ist ganz einfach herzustellen. Dazu presst ihr einige Gundermannblätter fest zusammen und legt am besten oben noch einen Stein drauf und stellt das Ganze in die pralle Sonne. Nach ein paar Tagen sammelt sich unten im Glas ein Öl, dass ihr dann abfiltern könnt. Es sollte kühl und dunkel gelagert werden. Mit diesem Gundermann-Öl könnt ihr kleinere Wunden, die man sich manchmal bei der Gartenarbeit zugefügt hat, geschmeidiger halten.
Gundermannsaft
Das frische Kraut, des Gundermann, zu einem Brei zerstampft und durch ein Tuch ausgedrückt, kann man den hervortretenden Saft pur, als Frühjahrskur trinken. Man kann diesen Frischsaft auch mit Wasser vermischen.
…in der Tierhaltung
In großen Mengen soll der Gundermann giftig auf Pferde wirken, was aber nicht bewiesen scheint. Auch für Katzen soll er unverträglich sein.
Gundermann im Brauchtum
Im Brauchtum, diente der Gundermann dem Erkennen von Hexen, indem man sich einen aus diesem Kraut gebundenen Kranz auf den Kopf legte und in der Walpurgisnacht durch den Ort ging. Er wird daher als guter „Pflanzengeist“ bezeichnet. Er gehört auch in den Sieben- oder Neun-Kräuterkult.
Weissagung und Auffinden jener Person, die negativen Einfluss auf einen ausübt. Schutz gegen Verhexung des Viehs und erkennen von Hexen. Cunningham schrieb, dass man den Gundermann an einem Dienstag am Fusse einer gelben Kerze herumschlingt und diese Kerze dann abbrennt. Denn dann wird man sehen, wer hinter den negativen Energien steckt. Diese Pflanze gehörte auch zu den Beruf- und Beschreikräutern.
Volkstümliche Namen
Gundelrebe, Gundelkraut, Erdefeu, Donnerrebe, Zaungucker. Der volkstümliche Name Gund kommt von Eiter.
Räucherwerk
Eine Gundermann-Räucherung wird verräuchert um bösen Zauber abzuwenden, dazu wird das ganze Kraut bis auf die Wurzeln verwendet. Es öffnet den Geist und dient zur Hellsicht und zum Erkennen von negativen Einflüssen. Auch um zwischenmenschliche Beziehungen zusammen zuhalten. Diese Räucherpflanze verkörpert für mich einmal den männlicheb, Gundermann, und einmal den weiblichen, Gundelrebe, Aspekt. Beim Räuchern zeigt er sich heilkräftig, zauberschützend und weissagend. Seine Sammelzeit ist die Walpurgisnacht.
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