Pflanzen-Steckbrief: Das Habichtskraut

Kleines Habichtskraut
Kleines Habichtskraut | ©CG

 

Das Habichtskraut heisst mit Botanischen Namen: Hieracium pilosellaHieracium leitet sich von Hierax ab und damit ist der Habicht gemeint. Pilosella heisst, ungefähr die mit Haaren besetzte. Martin Luther soll Dank des Habichtskrauts, das er als Tee getrunken hat, sein Augenlicht behalten haben. Das kleine Habichtskraut dient in einigen Ländern als Cannabis-Ersatz. Vielleicht beruht es darauf, dass das kleine Habichtskraut eine beruhigende Eigenschaft haben soll. Im Mittelalter war es hoch geschätzt, als Kraut, dass die Gedanken und Sehstärke schärft. In dem berühmten Malefixpulver hatte es seinen Bestand.

 

Das kleine Habichtskraut
Kleine Habichtskraut | ©CG

 

Habichtskräuter im Naturgarten

Das Habichtskraut ist eine winterharte Wildpflanze, die einen sonnigen und trockenen Standort liebt. Sie kommt auch gut im Halbschatten zurecht. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch Aussaat im Frühjahr oder im Herbst. Es erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30 cm. In einem Steingarten ist diese Pflanze optimal. Wo das kleine Habichtskraut wächst, lässt es keine anderen Pflanzen wachsen, weil seine Wurzeln eine Substanz absondern, die andere Pflanzen an ihrer Keimung hindern. Mein kleines Habichtskraut wächst unter Kiefern. Seine Nachbarn sind der Günsel und winterharte Kakteen. Daneben hat sich eine Ringelbume hingesetzt.

Leider neigt dieses wildkraut zum Wuchern. In Naturgärten kann es, als schnell wachsender Bodendecker, gepflanzt werden. Auch in der Topfkultur sieht das Habichtskraut sehr schön aus und fühlt sich dort auch wohl. Wobei es nicht soviel gewässert werden darf. Es sollte eine Pflanzschale für diese Pflanze genommen werden. Laut meiner Erfahrung ist es resistent gegen Schnecken und zieht zahlreiche Insekten an. Dazu ist es wintergrün. Seine Blüten öffnen sich von Mai bis Oktober. Bestäuber sind meistens Zottelbienen. Ein beliebtes Habichtskraut in Gärten, ist das Orangerote Habichtskraut.

 

Orangerotes Habichtskraut
Orangerotes Habichtskraut | ©CG

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Das Kleine Habichtskraut steht nicht auf der Roten Liste. Wobei man bei einer Sammlung darauf achten sollte, dass es wirklich das Kleine Habichtskraut ist, weil viele Arten der Habichtskräuter auf der Roten Liste von Deutschland stehen. Während der Blüte, soll das Habichtskraut die besten Eigenschaften besitzen. Dieses kleine Kraut wird vom Spätfrühling bis in den Herbst hinein geerntet. Es wird frisch oder getrocknet verwendet. Das blühende Kraut kann in Schichten getrocknet und in Leinensäckchen oder Glas/Porzellandosen aufbewahrt. Die Wurzel wird gereinigt, kleingeschnitten und getrocknet.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

verwechslungen können mit dem Löwenzahn und anderen Habichtskräutern vorkommen. Wenn man sich unsicher ist, sollte man sich an den Blättern orientieren.

 

Verwendung…

…in der Küche

Die Knospen und Blätter im Frühjahr und die Blüten nach dem Erblühen, können in Salaten und Suppen beigefügt werden. Das Kleine Habichtskraut kann auch in den modernen Smoothies beigemischt werden.

…im Haushalt

Als Schnupftabak und Tabakersatz wurde es in früheren Zeiten viel verwendet. Es gehört auch zu den Färberpflanzen.

 

Habichtskraut Beschreibung
Kleine Habichtskraut |©CG

 

Habichtskräuter im Brauchtum

Im Mittelalter war es eine grosse Schutzpflanze gegen Hexen, Geister und Dämonen. Die getrocknete Wurzel wurde in Leinensäckchen bei sich getragen, um gegen Blindheit geschützt zu sein. Dazu nahm man eine ungerade Zahl an Wurzeln, die bei Neumond gesammelt und bis zum nächsten Vollmond getragen wurden. Die Ausgrabung der Wurzeln sollte im Juni erfolgen und ganz wichtig war es, bei Sonnenaufgang. Es diente dann als Kräuter-Amulett.

Früher wurde das „Johannisblut“ um die Zeit des Johanni gesammelt. Dieses „Blut“ entsteht durch eine Schildlaus, die an den Wurzeln lebt. Das Johannisblut wurde gegen 12 Uhr mittags gesammelt und in einem Federkiel aufbewahrt. Es war besonders glückbringend. Wegen seiner gelben Blüten gehörte es zu den Sonnensymbolen und war daher im Sonnenkult sehr beliebt. Das Kleine Habichtskraut wurde viel als Zauberpflanze verwendet.

Volkstümliche Namen

Mausohr, Nagelkraut, Felsenbluemli. Der Name Habichtskraut kommt aus dem Volksglauben, dass die Habichte wegen dieser Pflanze ihre Sehkraft erhielten.

Räucherwerk

Eine Habichtskraut-Räucherung eignet sich wunderbar, um in eine euphorische Stimmung zu kommen. Diese Räucherung wirkt bewusstseinserweiternd. Dieses Räucherwerk wird schon lange verwendet, um eine Klarsicht der Dinge zu erhalten. Seine Sammelzeit war vor Sonnenaufgang beim Neumond.


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