Der Knoblauch (Allium sativum) war schon bei den alten Völkern bekannt. Die „germanischen“ Frauen sollen regelrechte Lauchgärten für ihre Familien gepflegt haben, weil sie schon die gesundheitlichen Aspekte der Laucharten wussten und ihre Familien damit versorgten. Aber auch die Ägypter und die Römer waren starke Knoblauchesser.
Anbau im Naturgarten
Die einzelnen Knoblauchzehen kann man im Frührjahr oder im Herbst in die Erde stecken. Manche Knoblauchknollen ernte ich gar nicht, weil ihre Blüten wirklich sehr schön sind. Er wächst wunderbar neben Tomaten, Erdbeeren, Gurken und Möhren. und unterstützt sie bei ihrem Gedeihen. Bis jetzt konnte ich keinen Schneckenfrass beobachten. Es gibt sehr viele verschiedene Knoblaucharten. Wie zum Beispiel der italienische Knoblauch, der auch bei uns Rockenbolle heisst. Früher glaubte man, Wenn man den Knoblauch bei Vollmond pflanzt und um diese Zeit wieder erntet, soll er süsser schmecken.
Sammeln, trocknen und verwenden
Seine Erntezeit ist der August. Der Knoblauch wird zu Bündeln gefasst und an einem luftigen und trocknen Ort aufgehangen.
Verwendung…
…in der Küche
Knoblauch wird sehr vielseitig in der Küche verwendet. Er steigert den Geschmack von Fleisch und Gemüse. Er dient auch als Würze in Ölen, Saucen, Butter und Essige. Wenn man den inneren „Kern“ in einer Knoblauchzehe entfernt, riecht er auch nicht mehr, aber dadurch verliert er auch viel an seinen guten Eigenschaften.
Eingelegter gepresster Knoblauch
Ich lege gepresste oder auch in hauchdünnen Scheiben geschnittene Knoblauchzehen in Öl mit Basilikum ein. Einfach den Knoblauch pressen oder zerkleinern, Olivenöl darüber und Basilikumblätter und das alles in ein Glas. Das schmeckt zu allem und riecht angenehm durch den Basilikum. Wer Basilikum nicht mag, kann Rosmarin oder auch eine Zitrone dazugeben. Natürlich kann man mit noch anderen Gewürzkräutern experimentieren.
Knoblauch-Salbei-Sosse
Diese Knoblauch-Salbei-Sosse ist sehr geschmacksintensiv und für deftige Speisen geeignet. Auch über Nudeln sehr sehr lecker. Ihr könnt nach Herzenslust herumexperimentieren mit dieser superleckeren Sosse. Sie soll ihren Ursprung im Mittelalter haben, was ich aber nicht bestätigen kann. Aber wenn man essich das vorstellt, schmeckt die Sosse doch gleich viel besser 😉
Zutaten
- 1 Handvoll kleingewürfelten Speck
- 500 ml Bio-Rotwein
- 1,5 Knollen Knoblauch
- 1/2 Bund Salbei
- 1 kg blaue Weintrauben
- Zucker nach Belieben
Zubereitung
Der Speck wird in einem Topf ausgelassen und dann mit dem Rotwein abgelöscht. Den Salbei sehr kleinschneiden und zusammen mit den halbierten entkernten Weintrauben und dem gepressten Knoblauch dem Speck hinzufügen. Nun lasst ihr alles einmal aufkochen. Die Sosse nun mit dem Zucker und Salz abschmecken und durch ein Sieb streichen. Fertig ist eure Salbei-Knoblauch-Sosse.
…im Haushalt
Frische Knoblauchzehen kann man mit in die Obstschalen legen, dann verdirbt das Obst nicht so schnell.
…in der Pflege
Knoblauch-Ringelblumen-Öl
Dieses Knoblauch-Ringelblumen-Öl ist sehr gut bei trockener Haut. Einfach auf die betroffenen Hautpartien einmassieren und diesen wohltuenden Effekt geniessen. Denn es gibt nichts schlimmeres als trockene, schuppige Haut die juckt und kratzt. Gerade jetzt im Herbst und Winter sind viele von uns davon betroffen. Die Ringelblumenblüten könnt ihr auch weglassen und nur das reine Knoblauchöl für eure trockene Haut verwenden.
Zutaten
1/2 Knoblauchknolle
10 Ringelblumenblüten (getrocknet oder frisch)
500 ml Olivenöl (kaltgepresst)
Braune oder grüne Glasflasche mit Verschluss
Zubereitung
Die Knoblauchzehen abziehen und in Scheiben schneiden. Zusammen mit den Ringelblumenblüten in eine Flasche füllen und mit dem Olivenöl auffüllen. Für eine Woche durchziehen lassen und dann abfiltern. Das war es auch schon und ihr habt ein schönes Öl, das eure Haut pflegt und geschmeidigt macht.
…in der Kräuterkunde
Knoblauchknollen sind im Altertum vielfach verwendet worden. Eine alte Kulturpflanze, welche damals in Ägypten besonders gedeihte und als Delikatesse gegolten hat. Dioskurides empfiehl Knoblauch, als Mittel gegen Bandwürmer, als harntreibend, mit Wein gegen den Schlangenbiss, gegen Tollwut und als hustenmilderndes Mittel. Zusammen mit Dost abgekocht, soll er Läuse und Wanzen töten und als Salbe mit Honig gemischt, lindert er Blutergüsse und den Haarausfall. Seine Abkochung mit Kienholz und Weihrauch beruhigt, als Gurgelwasser, Zahnschmerzen. Die Abkochung der Blütendolde, als Sitzbad befördert die Menstruation.
Knoblauchhonig
15 Knoblauchzehen
1 Glas Honig (500g)
Die Knoblauchzehen von ihrer Schale befreien und in ein Einmachglas legen und mit dem Honig übergießen. Einmachglas gut verschliessen und mindestens eine Woche an einem warmen Platz stehenlassen. Ab und an sollte es ein wenig geschüttelt werden, damit der Saft aus den Zehen sich mit dem Honig verbinden kann. Dieser Honig stärkt unser Immunsystem und lindert Beschwerden bei Erkältungen. Wer mag, kann auch ein wenig herumexperimentieren, wie zum Beispiel noch Ingwer hinzufügen.
Knoblauchgetränk
20 Knoblauchzehen
3 Zitronen (BIO)
250 ml Wasser
Zubereitung
Zitronen abwaschen und die Knoblauchzehen von der Schale befreien. Alles sehr kleinschneiden und in einem Mixer pürieren. Dann wird das Wasser hinzugefügt und nochmals alles gut duchgemixt. Nun das Ganze in einen Kochtopf füllen und zum Sieden bringen. Sofort danach vom Herd nehmen und durch eine Flotte Lotte streichen. Alles in eure vorbereiteten Flaschen abfüllen und kühl im Kühlschrank lagern. Für ein gutes Immunsystem sollte ein Schnapsglas täglich von diesem Knoblauchgetränk getrunken werden. Bitte nicht auf nüchteren Magen trinken; es könnte sonst zu Reizungen kommen, wenn man doch einen sehr empfindlichen Magen hat.
Diese Rezepte ersetzen den Gang zu einem Arzt oder Apotheke nicht. Bitte auch meinen Hinweis darüber lesen.
Knoblauch im Brauchtum
Mit Knoblauch bannten die Römer auch ihre bösen Hausgeister, die Lemuren. Knoblauchzöpfe hingen auch die Slawen ihren kranken Kindern um den Hals. Und in Gablonz (Deutsch-Böhmen) und im ehemaligen Ostpreussen gilt Knoblauch entfluchend. Beim Lob über das schöne Aussehen eines Kindes fügt man in Königsberg (Ostpreussen) die Bemerkung hinzu: „Knoblauch, Hyazinthenzwiebel, dreimal weiße Bohnen“. Und nicht so weit von diesem Kulturkreis entfernt, binden die Esten den Kindern bei der Taufe neben Geld und Brot auch Knoblauch ins Wickelband.
Knoblauchknollen mit Grün im Haus aufgehängt, entfernt negative Energien und den Bösen Blick, da die Krankheit vom bösen Geiste herrührt, so glaubte man früher. Darum dachten sie, sie konnten es beschwören. Es wurden auch Knoblauchzehen als Kette gegen ansteckenden Krankheiten getragen oder kleinen Kindern um den Hals gehängt.
Knoblauchzehen und Kürbisstengel, im Kessel oder großen Topf gekocht, geben ein Waschwasser, mit welchem Tisch und Stühle im Zimmer gewaschen werden, in welchem ein Toter aufgebahrt war, worauf auch das ganze Zimmer besprengt wird, damit der Tote nicht „umgehe“. Auch gegen Wiedergänger und Untote wird der Knoblauch seit eh und je verwendet. Meistens wurden dafür Knoblauchzöpfe an die Haustür oder über der Schlafstätte aufgehangen.
Volkstümliche Namen
Knobi, Knofel, Stinkwurzel, Alterswurzel
Räucherwerk
Eine Knoblauch-Räucherung reinigt ein altes Haus oder einen Raum von sehr starken negativen Energien. Auch gegen Schadzauber oder Krankheiten ist diese Räucherung das Mittel erster Wahl. Er wird als Pulver für ein Räucherwerk genommen. Seine Eigenschaften sind beschützend, heilend und abwehrend. Seine Sammelzeit sollte bei Vollmond sein.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du meinen Blog Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
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