Pflanzen-Steckbrief: Die Kornblume

Pflanzen-Steckbrief der Kornblume
Kornblumen im Feld | ©CG

 

Die Kornblume (Centaurea cyanus) war bis weit in die zwanziger Jahre eine weit verbreitete Pflanze in den Kornfeldern. Leider wurde sie wie ein Schädling bekämpft und dadurch immer seltener. Der Botanische Name Centaurea geht auf die griechischen Mischwesen Zentauren zurück. Sie sollen die Kornblume bei der Wundversorgung durch einen Pfeil verwendet haben. Der Beiname cyanus kommt von ihrer blauen Farbe. Im Mittelalter nahm man sie als Wundheilmittel. Früher dachte man, dass ihre blaue Farbe ein Zeichen dafür ist, dass sie Menschen mit blauen Augen ihre Sehschwäche, heilen kann. Mit Kornblumenwasser wusch man sich auch das Gesicht, um ein junges Aussehen zu bewahren. Mit diesem Wasser wurde auch bei schlechter Sehkraft die Augen betupft. In einem Zauberglauben aus dem alten Mecklenburg, wurden getrocknete Kornblumen, gegen Nasenbluten, in die Hand genommen bis sie warm wurden

 

Kornblumen räuchern
Kornblumen | ©CG

 

Kornblumen im Naturgarten

Die Kornblume ist eine winterharte Wildpflanze, die einen entwässerten Boden und die Sonne liebt. Die Vermehrung durch Aussaat, erfolgt im Herbst oder Frühjahr. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu 60 bis 80 cm erlangen, bei optimalen Standort. Bekannt ist, dass die Kornblume wegen ihrer schönen blauen Farbe, bereits im 16. Jahrhundert in Gärten kultiviert wurde. Vor Schneckenfrass ist sie geschützt. In der Topfkultur wird sie nicht ganz so gross, wächst und gedeiht aber.

Im Phänologischen Kalender zeigt sie den Frühsommer an. Ihre Blütezeit ist von Juni bis weit in den September hinein. Angeflogen werden sie von Schmetterlingen, wie zum Beispiel der kleine Fuchs, Kohlweissling, und Schwebfliegen, die reichlich für die Bestäubung sorgen. Auch Hummeln und Honigbienen, Sand- und Mauerbienen sind oft auf ihr zusehen.

Kornblumenfeld
Ein Kornblumenfeld ist heutzutage immer seltener | CG

 

Sammeln, trocknen und verwenden

In manchen Regionen von Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Vor dem Pflücken der Kornblume sollte deshalb nachgeschaut werden, ob die jeweilige Region betroffen ist. Ihre Sammelzeit ist von Juni bis September. Die Blüten werden nach dem Öffnen gesammelt und im Dunkeln getrocknet, weil sie sonst ihre blaue Farbe verlieren. Die älteren Blüten verlieren leicht ihre Farbe, und die Sonne wirkt bleichend auf die Blütenköpfe. Kornblumen bitte nicht auf Feldern sammeln, wo gespritzt wurde. Da man die Kornblumen meistens nur an Feldrändern findet, sollte die Pflanze im eigenen Garten oder Topf kultiviert werden.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Verwechslungen können mit der Wegwarte oder der Flockenblume vorkommen.

 

Verwendung…

…in der Küche

Durch ihre schöne blaue Farbe finden sie meistens als Schmuckdroge in Teemischungen ihre Verwendung. Die essbaren Blüten können auch Salaten beigegeben werden. Oftmals wird aus den frischen Kornblumenblüten ein Kräutersalz hergestellt.

…in der Kräuterkunde

Kornblumen-Bier

Eine Hand voll Kornblumen in Bier mit Butter aufgekocht. Dieses Getränk wird gegen Menstruationsschmerzen getrunken.

Kornblumen-Pulver

Dafür werden die getrockneten Blüten zerstossen, bis sie pulverisiert sind. Mit diesem Kräuterpulver bestreute man schlecht heilende Wunden, wie zum Beispiel nach fiesen Insektenstichen.

Kornblumenblüten-Brei

Wenn ihr mit Wunden öfters Probleme habt, könnt ihr aus den frischen Blüten eine Paste im Mörser herstellen, indem ihr die Blüten sehr lange zerstampft bis sie eine Konsistenz von einer Paste erhalten. Diesen Brei tragt ihr auf eure Stellen auf.

Bitte beachtet, dass diese Rezepte den Gang zu einem Arzt oder Apotheke nicht ersetzen. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

…im Haushalt

Sie werden oft als Schmuckblumen und Trockensträusse verwendet. Kornblumen gehören auch zu den Färbepflanzen.

 

Kornblumen
Bitte keine Kornblumen in Feldern sammeln, weil sie meistens mit Pestiziden verunreinigt sind | ©CG

Kornblumen im Brauchtum

Wer Kornblumen bei sich trägt, zieht automatisch die Männerblicke auf sich. In dem Volksglauben der Kräuterbüschel, hat dieses Wildkraut seinen festen Bestandteil. Nach einer schweren Geburt wurde der Frau Kornblumen ins Bett gelegt, damit sie und das Neugeborene vor Zauberei geschützt war. Kornblumen waren auch Dankesspenden, zum Beispiel nach einer schweren Geburt. Dafür wurden die getrockneten Blütenköpfe in die Hand genommen und in alle vier Himmelsrichtungen gepustet. Die blauen Kornblumen darf man nicht ins Haus bringen, sonst verschimmelt das Brot. Früher band man aus Kornblumen und Lebensbaum Kränze und legte sie als Gedenken auf die Gräber nieder.

Volkstümliche Namen

Roggenblume, Kornfresser, Hungerblume, Blaumütze

Räucherwerk

Eine Kornblumen-Räucherung schärft unsere Sinne, so das wir wieder klar denken und uns von Altlasten mental befreien können. Ihre Eigenschaften sind austreibend, beschützend und befreiend. Ihre Sammelzeit zur Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang. In der alten Räucherkunde wirde früher gegen Hysterie mit Kornblumen geräuchert. Dafür wurde der Rauch eingeatmet.


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