Pflanzen-Steckbrief: Der Löwenzahn

Phänologischer Kalender
Löwenzahn ist bei Kindern sehr beliebt | ©CG

 

Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) erschien 1485 das erste Mal in europäischen Texten. Im 17. Jahrhundert wurde der Löwenzahn ein anerkanntes Arzneikraut. Den ausgepressten Saft nahm man früher für Frühjahrskuren. Man bereitete auch einen Salat aus Löwenzahn, um sein Blut zu reinigen. Ich werde immer wieder gefragt, ob Löwenzahn giftig sei. Nein, das ist er nicht. Man kann von dieser Wildpflanze alles essen.

 

Anbau im Naturgarten

Der Löwenzahn hat keine besonderen Ansprüche an den Boden. Er ist ein Sonnenkind. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr. Eigentlich braucht man den Löwenzahn nicht selber auszusäen, weil er bestimmt von alleine in die Beete kommt. Aber er ist schön als Beeteinfassung. Auch in einem Topf lässt er sich super kultivieren. Man sollte nur die Topfgrösse beachten und das er dann reichlich Wasser braucht.

Löwenzahn-Brühe kann für die Fruchtbildung verschiedener Obst- und Gemüsesorten verwendet werden. Seine Blütezeit ist von April bis in den September. Bienen laben sich an seinen Blüten, aber auch Schwebfliegen sind öfters zu Besuch.

 

Den Löwenzahn fliegen viel Insekten an

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Der Löwenzahn wird im Frühsommer geschnitten und getrocknet. Es wird das gesamte Kraut, samt Wurzel geerntet. Ich habe beim Trocknen das beste Ergebnis erzielt, wenn ich die Stängel vorher kleinschneide. Die Wurzeln sollten im Herbst gesammelt werden, weil sie dann nicht mehr so bitter schmecken. Wenn ihr aus den Wurzeln Tinkturen oder Tees herstellen möchte, so müsst ihr die Wurzeln im Frühjahr sammeln, um in den Genuss der Bitterstoffe zukommen.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Diese Wildpflanze kann mit Gänsedisteln, Bocksbart, Ferkelkraut, Kompass-Lattich oder auch anderen Löwenzahn-Arten verwechselt werden. Man sollte sich an den Blättern orientieren und nicht nach der Blüte.

Verwendung…

…in der Küche

In der Küche wird er reichhaltig verwendet, z.b. als Honig, Zusätzen in Weinen, aromatisieren in Kräuterbieren, Kaffee-Ersatz, Gemüse, Salate, Marmelade, Kapernersatz (Knospen), Brotaufstrich. In der Frühjahrskur werden die Blätter in Salaten beigemischt. Löwenzahnblätter mit Speck und Zwiebeln angebraten und dann mit Sahne aufgekocht, schmeckt sehr lecker. Dazu nehme ich immer Pell- oder Salzkartoffeln.

Löwenzahnwurzel-Kaffee

Für diesen Kaffee-Ersatz werden die Wurzeln des Löwenzahns im Spät-Herbst geerntet. Man sollte sie lieber dann ernten, weil sie sonst sehr viele Bitterstoffe haben, die sich im laufe des Jahres ein wenig mildern. Teilweise blüht der Löwenzahn noch und so können wir besser erkennen, wo ein Löwenzahn aus dem Boden schiesst.

Die Löwenzahnwurzeln müsst ihr gut reinigen, kleinschneiden und im Backofen rösten. Danach mahlt ihr sie zu Pulver, aber nicht zu fein mahlen. Für eine Tasse Löwenzahnkaffee nehmt ihr einen Esslöffel des Pulvers mit einer grossen Tasse Wasser und kocht es zusammen für einige Minuten. Am besten durch einen Kaffeefilter, wie es ihn für Tassen gibt, abfiltern und nach Belieben mit Sahne, Milch, Honig oder Zucker verfeinern.

Löwenzahn-Wein gegen Völlegefühl

Im Frühjahr ist die Zeit, um die Wurzeln des Löwenzahns zu sammeln, weil jetzt sehr viele Bitterstoffe in den Wurzeln vorhanden sind. Später im Herbst gehen die Bitterstoffe drastisch zurück. Dann sind die Wurzeln besser was für den Löwenzahnkaffee oder einen Brotaufstrich. Dieser Löwenzahnwein ist gut gegen Aufstossen und Völlegefühl nach einem reichlichen Essen. Löwenzahn regt durch seine Bitterstoffe, auch den Appetit an.

Zutaten

      • 200 g frische oder 100 g getrocknete Löwenzahnwurzeln mit Kraut
      • 500 ml guter Rotwein

Zubereitung

Die Löwenzahnwurzeln werden gereinigt und zerkleinert und in ein grösseres Glas gefüllt und mit dem Rotwein übergossen. Die Wurzeln sollten alle bedeckt sein. Danach gut verschliessen und für 7 bis 10 Tage an einen warmen Ort durchziehen lassen. Es muss öfters geschüttelt werden, damit sich kein Schimmel bildet. Nach der Ziehzeit abfiltern und in eine dunkle Flasche umfüllen. Nach einer reichhaltigen Mahlzeit kann ein kleines Schnapsglas für die Verdauung genossen werden. Um den Appetit anzuregen, wird der Löwenzahnwein vor dem Essen eingenommen.

…in der Pflege

Aus den Löwenzahnblüten kann ein Gesichtswasser hergestellt werden, dass das Gesicht klärt und strafft. Dafür übergiesst man eine Hand voll Blüten mit 250 ml heissem Wasser. Alles für eine Viertelstunde durchziehen lassen, abfiltern und abkühlen lassen.

…in der Tierhaltung

Der Löwenzahn ist eine Bienenweide. Um einen Kilo Honig zu bekommen, müssen die Bienen an die 100.000 Blüten anfliegen.

 

Löwenzahn als Bienenweide
Löwenzahnwiese | ©CG

Löwenzahn im Brauchtum

Löwenzahnwurzeln in einem Beutel bei sich getragen, schützt vor Zahnweh und Augenkrankheiten. In der Schweiz war der Löwenzahn eine Wetterpflanze. Wenn er gegen Abend noch offen ist, gibt es schlechtes Wetter. Die Löwenzahnblüte wird als Symbol für die Verbreitung christlichen Glaubens angesehen.

Volkstümliche Namen

Butterblume, Kuhblume, Pusteblume. Aus meiner Kindheit kenne ich den Löwenzahn fast nur als Butterblume.

Räucherwerk

Eine Löwenzahn-Räucherung gibt uns Kraft und Energie. Der Rauch vermittelt uns die Kraft alte Themen loszulassen und neue Sachen zu beginnen. Sie bringt Sonne und Wärme in unser Herz. Seine Sammelzeit für ein Räucherwerk ist bei abnehmenden Mond, vor Sonnenaufgang.


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