Das Mädesüss war eines der drei heiligen Kräuter der Druiden. In früheren Zeiten war es, als Streukraut, wegen seinem intensiven Geruch beliebt. Im 19. Jahrhundert gewann man die Salicylsäure aus der Pflanze. Aus dieser Substanz stellte man später synthetisch die Acetylsalicylsäure (Aspirin) her. Mit Botanischen Namen heisst das Mädesüss, Filipendula ulmaria. Filipendula kommt aus dem Lateinischen von filum. Was Faden bedeutet und von pendulus was hängend bedeutet. Die kleinen Wurzelknöllchen hängen an zarten Wurzeln. Ulmaria bedeutet ulmenartig, wegen seiner Blätter. Ihr Name Mädesüss leitet sich vom „süsst den Met“ ab. Früher wurde damit der Met gesüsst. Hier in Mecklenburg, sagte man Methsüss zu diesem Wildkraut. Es könnte aber auch von gemähten Wiesen herleiten, die früher „Mede“ genannt wurden. Nach dem Mähen solcher Wiesen verströmt ein starker und süsslicher Duft.
Anbau im Naturgarten
Mädesüß ist eine winterharte Wildpflanze, die einen nährstoffreichen und gut feuchten Boden liebt. Sie steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst oder Frühjahr. Der Duft der Blüten erinnern ein wenig an Mandeln, Honig oder auch Vanille. Die Pflanze wird laut meinen Erfahrungen von Schnecken in Ruhe gelassen. Da sie sehr breit wird, sollte bei einer Anpflanzung viel Platz einberechnet werden. Sie sollte in keinem Naturgarten fehlen. Die Blütezeit ist von Juni bis August. Ihre Besucher sind Schwebfliegen, kleine Käfer, Bienen. In einer Topfkultur fühlt sich das Mädesüss auch wohl, wobei die Pflanze nicht ganz so gross wird.
Sammeln, trocknen und verwenden
In der Natur finden wir das Mädesüss an feuchten Gräben und auf Wiesen. Die Sammelzeit von seinen Blüten ist von Juni bis August. Die Blüten werden zu Beginn der Öffnung geschnitten und in Lagen zum Trocknen ausgelegt.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Mit dem kleinen Mädesüss oder den Wald-Geissbart. Es können auch Verwechslungen mit dem Wiesen-Labkraut vorkommen.
Verwendung…
…in der Küche
Das Mädesüss nahm man schon immer als Zusatz bei Getränken, wie Met, Weinen, Biere. Bei der Metherstellung spielte es zu früherer Zeit eine grosse Rolle. Sahne kann auch mit Mädesüss verfeinert werden und alten abgestanden Wein, gibt das Mädesüss, ein angenehmes Aroma, wenn die Blüten für kurze Zeit hineingelegt werden. Man kann aber auch eine erfrischende Limonade für den Sommer aus den Mädesüssblüten zubereiten. Dafür legt ihr die Blüten und ein wenig Zitronensaft in Mineralwasser und lasst es durchziehen. Allgemein nimmt man Mädesüssblüten um Süss- oder Fruchtspeisen zu verfeinern.
Mädesüss-Wein
Es werden für 1 bis 2 Wochen Mädesüssblüten in Weisswein gelegt und danach abgefiltert. Dadurch entsteht ein besonders gutschmeckendes Aroma.
Mädesüss-Likör
- 70 g Mädesüssblüten
- 25 g Zucker
- 700 bis 1000 ml Wodka
Die Mädesüssblüten werden mit dem Wodka übergossen. Dann den Zucker hinzugeben und gut durchschütteln und 10 bis 12 Tage stehen lassen. Anschließend abfiltern und in Flaschen füllen.
Mädesüss-Sirup
Für diesen Sirup benötigt ihr 3 bis 4 Dolden und ca. 500 ml Wasser. Sowie 250 g Zucker und eine halbe Zitrone. Die Zitrone kleinschneiden und zusammen mit den Blütendolden und dem Wasser in einen Topf geben und für zwei Tage durchziehen lassen. Danach alles filtern und die Flüssigkeit mit dem Zucker aufkochen. Die Flüssigkeit heiss in eure sterilisierten Fläschchen abfüllen und gut verschliessen. Dieser Sirup schmeckt sehr lecker in Wasser oder Tee.
…im Haushalt
Um im Haus einen wohlriechenden Duft zubekommen, kann Mädesüss in Sträussen aufgehängt werden. Auch als Färberpflanze war das Mädesüss bekannt.
…in der Tierhaltung
Imker reiben noch heute ihre Bienenstöcke mit den Blüten ein, damit neue Bienen ihren Bienenstock annehmen.
Mädesüss im Brauchtum
Ein Mädesüssstrauss im Haus aufgehängt, vertreibt das Unheil. In manchen Regionen durfte es in keinem Kräuterbündel fehlen. In der Nacht der Sommersonnenwende steckte man Blätter im Viehstall und dem Dachstuhl des Hauses, um Schutz zu erhalten.
Volkstümliche Namen
Wiesengeissbart, Wiesenkönigin, Ziegenbart, Wurmkraut, Metkraut
Räucherwerk
Eine Mädesüss-Räucherung vertreibt negative Gedankengänge und gibt uns wieder die Sicht nach vorn. Mädesüss für eine Räucherung sollte in einer Vollmondnacht gesammelt werden, weil diese Wildpflanze sich dann mit der Kraft des Vollmondes aufgeladen hat. Ihre Eigenschaften sind vorausschauend, beschützend und vertreibend.
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