Pflanzen-Steckbrief: Der Rainfarn

Rainfarn
Ranfarn galt schonn immer als abwehrend und antidämonisch | ©CG

 

Heute spielt der Rainfarn keine Rolle mehr, weil er giftig ist. Das Kuriose an dieser Pflanze ist, dass man nie weiss, ob er giftig ist oder nicht. Das hängt von vielen Faktoren ab. Darum möchte ich in diesem Artikel auch nur auf seine Wirksamkeit gegen Insekten eingehen. Der Rainfarn wurde früher in die Häuser gestreut, um Ungeziefer fernzuhalten. Er enthält die insektizide Substanz Thujon, die in grosser Dosierung hochgiftig ist. Mit Botanischen Namen heisst er Tanacetum vulgare. Sein Name Rainfarn, kommt von Rain (Blühstreifen am Feld) und Farn, wegen seiner Blätter die Ähnlichkeit mit Farnen haben.

 

Rainfarn im Naturgarten und Balkon

Der Rainfarn ist eine Wildpflanze, die problemlos im eigenen Naturgarten angebaut werden kann. Er gehört zu den Korbblütlern und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 150 cm. Diese Pflanze entwickelt einen sehr starken Geruch, den manche Menschen als unangenehm empfinden und andere wiederum mögen. Besonders dekorativ in Naturgärten, wächst der Rainfarn in Begleitung der Schafgarbe und des Beifuss.

Dieses Wildkraut gehört zu den Kompasspflanzen. Er neigt seine Blüten und Blätter immer in Richtung Süden. In diesem Jahr habe ich ihm, in meinem Naturgarten, ein Zuhause gegeben. Er wächst nun in einem Rundbeet zusammen mit Wermut, Schafgarbe und der Fetthenne. Mal schauen wie er sich macht.

Seine Blütezeit ist von Juli bis September. Der Rainfarn dient auch als Futterpflanze, an der sich viele Raupen ernähren. Die Raupen des Rainfarn-Mönchs und Smaragdspanners sind auf ihn als Futterpflanze angewiesen. Aber auch noch viel andere Raupen. Er stellt eine sehr wichtige Futterpflanze in der Natur da. Auch zwei Käfer leben auf dem Rainfarn. Im Naturgarten ist er ein vorzügliches Mittel gegen Mehltau und Ameisen haben eine regelrechte Abneigung gegen ihn. Im Garten hilft er gegen Obstmaden und Kohlfliegen, aber auch gegen den Kartoffelkäfer wurde der Rainfarn gezielt und erfolgreich eingesetzt, indem man ihn um die Kartoffelfelder pflanzte.

 

Rainfarnkuchen - Eine englische Kultspeise
Rainfarnblüten sind wunderschön | ©CG

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Seine Sammelzeit ist von Juli bis September. Bei trockenem Wetter wird die Pflanze während der Blüte geschnitten, gebündelt und zum Trocknen kopfüber aufgehangen. Der Ort sollte luftig und schattig sein. Rainfarn trocknet sehr schnell und behält seine schöne gelbe Farbe dabei.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Es können Verwechslungen mit der Frauenminze vorkommen. Als Jungpflanze, wenn noch keine Blüten vorhanden sind, kann man die Blätter mit den Blättern der Schafgarbe verwechseln.

Verwendung…

…in der Küche

In England hat es lange Tradition einen Rainfarnkuchen zu essen. Er ist dort eine Kultspeise. Tansy Cake ist sein Name. Fleisch kann mit seinen Blättern eingewickelt werden. Sie schützen es vor Madenbefall.

…im Haushalt

Rainfarnsträusse können vor die Fenster gehangen werden, so, dass die Insekten, wie Fliegen, Mücken, etc. nicht zum Fenster hineinkommen. Es wurden auch ganze Böden mit dieser Pflanze ausgestreut. Dafür wurde sie vorher zerkleinert. Diese Pflanze wird viel als Kräuterstrauss- oder Kissen verwendet. Als Färberpflanze wird er auch gerne genommen. Man erreicht mit den Blütenköpfchen ein Dunkelgelb.

…in der Tierhaltung

Rainfarn wurde früher in Hühnerställen aufgehangen. Auch wurde die Einstreu mit getrockneten kleingeschnitten Rainfarn vermischt. So kommen keine Insekten, wie Fliegen in den Stall. Unter Katzen- oder Hundekörbchen und Decken kann das getrocknete Kraut gelegt werden, aber so dass das Haustier nicht an die Pflanze kommt. Er vertreibt Flöhe und Milben, so das die Schlafplätze floh- und milbenfrei sind und die Tiere ruhig schlafen können. Bitte beachtet, das sie nur vertrieben werden. In der Imkerei wird diese Pflanze getrocknet, als Rauchmittel verwendet.

 

Rainfarn
Rainfarnblüten sind bei Insekten sehr beliebt | ©CG

Rainfarn im Brauchtum

Um ein längeres Lebensalter zu erreichen, wurde der Rainfarn bei sich getragen. Kleinen Kindern legte man ihn unter ihre Kopfkissen, so waren sie vor den nächtlichen Attacken der Geister geschützt. Die Kinder wurden auch in den Rauch des Rainfarns gehalten, um vor böse Gespenster und inneren Schaden geschützt zu sein.

Einen Rainfarn-Strauss im Haus aufgehängt, schützt vor Blitzeinschlag, dem Teufel und bösen Menschen. Ställe wurden mit Rainfarnsträussen geschmückt, um Verzauberungen und Viehseuchen fernzuhalten. Reisende pflückten vor ihren Aufbruch, Rainfarn, um sicher wieder Nachhause zukommen.

Der Rainfarn spielte in England bei Osterbräuchen eine grosse Rolle. So wurde der Rainfarnkuchen und das Rainfarnbrot gebacken, dass die Abwehrkräfte für das kommende Jahr stärken sollte. Er galt als reinigendes Kraut nach dem Ende der Fastenzeit.

Im August gibt es die Tradition des Kräuterbündel binden. So ein Kräuterbündel besteht aus 9-99 Wildkräuter, wo auch der Rainfarn drin vorkommt. Dieser Kräuterstrauss wird das ganze Jahr über zum Würzen von Speisen, gegen Krankheiten, Gewitter und Schutz vor Verhexung für Mensch und Tier genommen. Auch legte man früher Rainfarnsträusse in die Särge.

Volkstümliche Namen

Wurmtod, Wurmkraut, Raingerte, Pompelblumen, Milchkraut

Eine Rainfarn-Räucherung hilft uns Energievampire auf Abstand zu halten. Eine Räucherung auch lockert ein aggressives und streitbelastendes Umfeld auf. Dieses Räucherwerk kann bei einer intensiven Verwendung psychoaktive und damit berauschende Wirkung entfalten. Daher sei es ratsam mit geöffneten Fenstern oder in der Natur mit dem Rainfarn zu räuchern. Auch bei einem schwachen Geist und „Jasagern“ wird der Rainfarn verräuchert. Manchmal ist es schwer, der Wahrheit ins Gesicht zusehen. Eine Rainfarn-Räucherung hilft unseren Geist dabei, diese Wahrheit anzuerkennen und zu akzeptieren, um im Gleichgewicht mit ihr zu leben. Abwehrend und antidämonisch sind seine Eigenschaften.

Seine magische Sammelzeit ist im Spätsommer, bei Vollmond. Vielerorts wurde mit dem Rainfarn geräuchert, um eine Raumdesinfizierung zu erhalten, auch sollte der Rauch bei Gewitter vor Blitzeinschlägen bewahren.

Kultspeise: Der Rainfarnkuchen


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