Das Scharbockskraut ist eins der ersten Kräuter, dass sich im Frühjahr aus dem Boden erhebt. Scharbock kommt von Skorbut, eine Vitamin C Mangel Krankheit. Im Mittelalter verwendete man dieses Kraut gegen diese Krankheit. Seefahrer nahmen das Scharbockskraut immer als Reiseproviant auf ihre Fahrten mit, um sich ein wenig vor dieser Seefahrerkrankheit zu schützen. Der Botanische Name ist: Ficaria verna. Ficaria kommt aus dem Lateinischen und heisst Feige. Verna bedeutet Frühling.
Diese Pflanze enthält sehr viel Vitamin C. Daher ist dieses Kraut auch gut, bei einer aufkommenden Frühjahrsmüdigkeit. Der Saft frischer Brutknöllchen, wurde früher gegen Warzen genommen. Für unsere Vorfahren war das Scharbockskraut eines der ersten vitaminhaltigen Kräuter nach dem langen und harten Winter. Frische Scharbockskrautblätter enthalten pro kg ca. 340 mg Vitamin C, also viel weniger im Vergleich zur Brennessel, denn sie enthält ca. 1400 mg pro kg. Die Giftigkeit des Scharbockskrauts sollte nicht überbewertet, aber auch nicht vergessen werden. Wer es dezent verwendet, wird keine Vergiftungserscheinungen bekommen. Eine Faustregel sagt, das bis zu 10 Blätter in einem Frühlingssalat vollkommen ausreichend sind.
Scharbockskraut im Naturgarten
Das Scharbockskraut ist eine winterharte Wildpflanze. Sie mag einen sonnigen Standort, aber auch den Schatten. Daher ist das Scharbockskraut sehr gut für den Schattenbereich im Garten geeignet. Scharbockskraut kann auch in grösseren Wannen auf den Balkon gepflanzt werden. Diese Pflanze ist ein guter Bodendecker, aber nicht das ganze Jahr über zu sehen. Ende April zieht sich diese Pflanze meist in das Erdreich zurück.
Die Pflanze gehört auch zu dem Phänologischen Kalender und zeigt den Erstfrühling an. Sie blüht von März bis April. In der Blütezeit zieht diese Pflanze zahlreiche Insekten an, wie zum Beispiel Fliegen, Hummeln und Bienen.Das Scharbockskraut ist eine Zeigerpflanze für sehr nasse verdichtete Böden, die dadurch zur Staunässe neigen.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Scharbockskrautblätter werden im Frühjahr vor der Blüte komplett geerntet und getrocknet. Durch die Trocknung wird es „entgiftet“. Trocknung und Hitze zerstören die giftigen Anteile des Scharbockskrauts. Die geernteten Blätter werden schichtweise ausgelegt und öfters gewendet. Die Brutknollen werden von August bis September gesammelt.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Mit anderen Hahnenfussgewächsen, die teils sehr giftig sind.
Verwendung…
…in der Küche
Die jungen Blätter können als Spinat, in Butter, in Salat, in Smoothie oder auf Quark zubereitet oder auch so geknabbert werden. Die jungen Blätter enthalten keine Giftstoffe. Die Brutknöllchen eignen sich gut als Kapernersatz. Bitte das Scharbockskraut immer nur in kleinen Mengen verzehren. Das in der Pflanze enthaltene Protoanemonin wird durch Trocknen und Hitze zerstört. Die Brutknollen und Wurzeln werden nach der Blüte geerntet und als Gemüse gekocht. Auch kann man die Wurzeln trocknen und zu Mehl verarbeiten. Die Wurzelknollen sind sehr energiereich. Eine Kräuterbutter wird mit kleingeschnitten Blätter, die mit Salz vermischt werden, zubereitet. Früher wurden die Blütenblätter für eine Gelbfärbung von Butter verwendet.
…in der Kräuterkunde
Scharbockskraut-Tee
Zwei Teelöffel getrocknete Scharbockskrautblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergiessen und für ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und danach abfiltern. Schluckweise über den Tag verteilt trinken. Wer mag, kann diesen Kräutertee ein etwas mit Honig süssen. Beliebt ist dieser als Frühjahrskur. Dieser Tee wird auch bei Hautunreinheiten getrunken. Er kann auch als Waschung bei Hautunreinheiten verwendet werden. Durch die Seifenanteile und Vitamin C reinigt dieser Tee unsere Haut. Ebenso als Sitzbad gegen Hämorrhoiden.
Scharbockskraut im Brauchtum
Aus den abgefallenen und vom Regen freigespülten Brutknöllchen deutete man die Korn- und Kartoffelernte. Das Scharbockskraut gehörte auch zu den siebenerlei Kräutern. Es wurde darum in den Johanniskranz gebunden.
Volkstümliche Namen
Feigwurz, Skorbutkraut, Feigwarzenkraut, Schmalzblume, Erdgerste
Räucherwerk
Eine Scharbockskraut-Räucherung wurde in früheren Zeiten bei Kindern verräuchert, die den Bösen Blick erlegen waren. Ein Räucherwerk spendet uns auch Kraft, um zielstrebend neue Wege zu gehen.
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