Tabakanbau

Tabakpflanzen
Tabak Jungpflanzen | ©CG

 

Der Tabakanbau ist keine grosse Mühe. Früher wurde sehr viel Tabak angebaut; sogar grossflächig in Deutschland. Dafür wurden Tabaksorten wie Rot Front oder Geudertsheimer Tabak genommen. Als Zierpflanze ist der Tabak leider in Vergessenheit geraten. Die Tabakpflanze kann auch in grossen Kübeln wachsen und ist durch ihre Grösse der Blüten sehr imposant. Sie wurde lange Zeit als Zierpflanze in Gärten gesetzt. Sie kann eine Höhe von 2,50 m erreichen und sehr grosse ausladene Blätter bekommen. Tabakpflanzen gehören in die Familie der Nachtschattengewächse. Und wenn der Platz im Garten reicht, ist es erlaubt bis zu 100 Pflanzen für den Eigenverbrauch anzubauen.

 

Perozon Tabak
Perozon Tabak | ©CG

 

Aussaat von Tabaksamen im Tabakanbau

Die beste Zeit der Aussaat ist März – April. Einfach die Saat in Anzuchtkästchen auf Anzuchterde streuen. Mit einem Wassersprüher die Erde gut durchfeuchten. Tabaksamen sind Lichtkeimer; darum bitte nicht mit Erde bedecken und wenn nur sehr leicht. Die Anzuchterde darf nicht austrocknen, wobei wenn es einmal passiert, geht nicht auch gleich die ganze Saat kaputt. Beim regelmässigen Giessen darauf achten, dass ihr die Samen von ihren Platz nicht wegschwemmt. Wassersprüher sind für Lichtkeimer immer am besten. Die Keimtemperatur liegt bei ca. 20° C und sie öffnen sich meist nach 14 Tagen. Wenn die ersten Samen sich geöffnet haben, an einen sehr hellen Platz stellen, damit sie nicht mit langen und dünnen Stängeln schiessen, weil meist diese Pflanzen nichts werden, da sie zu wenig Kraft haben, sich zu halten oder während der ganzen Wachstumsperiode immer wieder gestützt werden müssen. Ansonsten knicken sie um, wobei viele Pflanzen an der Knickstelle wieder zusammenwachsen, wenn man ihnen einen „Verband“ macht, solange die Knickstelle nicht ganz durchtrennt ist. Wenn ihr verschiedene Tabaksorten anpflanzt, so denkt bitte daran sie zu kennzeichnen.

 

Tabak Jungpflanzen
Tabakanbau Jungpflanzen | ©CG

 

Umtopfen der Tabak-Keimlingen

Nach ca. 4-6 Wochen kommt das Umtopfen. Die kleinen Pflänzlein können ganz gut mit einem Schaschlikspiess rundherum ausgehoben und in grössere Töpfe umgesetzt werden. Ich nehme immer ein normales Messer, an dem ich die Spitze abbreche. Mit diesem „Werkzeug“ arbeite ich fast nur beim Umtopfen der Keimlinge. Nach dem Umtopfen kräftig giessen und auch diese Töpfe möglichst hell stellen, aber nicht in die pralle Sonne.

 

Tabakblätter
Tabakblätter | ©CG

 

Auspflanzen der Jungpflanzen im Tabakanbau

Tabakpflanzen immer nur nach den Eisheiligen auspflanzen. Am besten pflanzt ihr sie mit dem grossen Erdballen in euren Garten oder Kübel. So besteht keine Gefahr, dass ihr die Wurzeln beschädigt. Der Abstand der einzelnen Pflanzen sollte 30 – 40 cm betragen; in einer Reihe gepflanzt. Am besten wird abends ausgepflanzt, wenn die Sonne nicht mehr so stark ist und gleich danach kräftig giessen. So lange die Pflanzen noch klein sind, ist es besser über Nacht „Schneckenhauben“ über die Pflanzen zu stellen. Ich arbeite nur mit diesen Pflanzenhüten bei Jungpflanzen (bis ca. 25 cm) im Garten. Über Nacht stülpe ich sie über und lege oben über dem Loch einen kleinen Stein, häufel unten die Ränder ein wenig mit Erde an und schon sind die Pflanzen vor den Nacktschnecken geschützt. Wie diese Pflanzenhüte aussehen und wer sie sich kaufen will, der kann sie sich bei online anschauen oder auch kaufen.

 

Tabak Jungpflanze Orient Samsoun
Tabakpflanze Orient Samsoun | ©CG

Pflege im Freiland der Tabakpflanzen im Tabakanbau

Meist kommt es im Mai/Juni das die Pflanzen schon Blüten bilden. Diese solltet ihr abschneiden, wenn ihr den Tabak nicht als Zierpflanze kultiviert, damit ihr eine bessere Ernte bekommt. Auch sollte daran gedacht werden, dass immer eine Pflanze stehen gelassen wird, natürlich mit Blütenstand, die ihr für das Sammeln von Samen nehmt. Manche köpfen auch ihre ganze Pflanze, dass haben wir noch nie gemacht und hatten auch so immer eine gute Ernte.

 

Tabakblüte
Tabakblüte | ©CG

 

 

Ernte der Tabakblätter

4 bis 6 Wochen nach der Blüte, werden die ersten Blätter geerntet. Darum den Beginn der Blüte notieren, falls ihr sie entfernt. Es wird immer von unten nach oben geerntet. Reife Blätter erkennt man an ihrer Farbe. Ihr schneidet die Blätter direkt an ihrem Stiel ab und sollten dann alsbald zum Trocknen aufgefädelt werden. Der Platz muss schattig und warm sein. Bei der Ernte solltet ihr immer trockenes Wetter haben und am besten wieder abends. Die Ernte erfolgt meist bis Ende September Anfang Oktober. Falls die Temperaturen unter 10 bis 12° C sinken sollte, müsst ihr früher ernten. Auch wenn die Blätter noch grün sind. Wenn das geschehen sollte, lasst ihr die Blätter an der Pflanze und hängt sie kopfüber schattig und warm auf.

 

Tabakblüte
Tabakanbau/Tabakblüte | ©CG

 

Trocknung von Tabakblätter im Tabakanbau

Die Lufttrocknung ist nicht schwer. Dafür fädelt ihr die reifen Blätter mit einer dickeren Nadel und einer stabilen Schnur auf. Es muss immer ein schattiger und warmer Platz sein. Wenn der Platz fehlt, können die Blätter auch in Bündeln aufgehängt werden. Dabei dreht ihr das untere Teil des Blattes (wo noch ihre Stiele sind) zusammen, verschnürt es und hängt es kopfüber auf. Dabei ist nur zu beachten, dass es in diesen Bündeln nicht anfängt zu schimmeln, darum regelmässig kontrollieren und die Blätter auflockern. Je nach Sorte variiert ihr Farbe von hellgelb bis rotbraun und sind nach der Trocknung recht „ledrig“.

 

Tabak fermentiert
Tabakanbau/Tabak fermentiert | ©CG

 

Fermentation von Tabak

Jetzt erst kommt die richtige Arbeit. Bevor der Tabak geraucht werden kann, muss er fermentiert werden. Ansonsten „zerreisst“ es eure Lunge und die verschiedenen Geschmäcker der Tabaksorten kommen nicht so recht zur Geltung. Bei der Fermentation handelt es sich um Prozesse, bei denen die Enzyme Stärke und Eiweiss umgewandelt werden, wie zum Beispiel aus der Stärke Zucker wird. Auch der Nikotingehalt wird dadurch gemindert.

Nach dem schonenden Trocknen werden die Blätter stapelweise in einem Keramikgefäss gestapelt. Notfalls könnt ihr auch einen Blumentopf nehmen, der unten kein Loch hat. Ein wenig nass spritzen und mit einem kleinen Feldstein beschweren. Es sollte auf einen Ofen oder Heizung gestellt werden. Zusätzlich könnt ihr noch Fruchtschalen, wie zum Beispiel vom Apfel hinzufügen, damit die Fermentation schneller vonstatten geht. Dadurch erhält der Tabak auch eine besondere Note und die Schalen beschleunigen den Stärke- und Einweissabbau. Alle 2 bis 3 Tage sollte ihr nach dem Tabak schauen und die Blätter auseinander nehmen, umdrehen und wieder stapeln. So wird die Nässe gut verteilt. Nach 2 bis 3 Wochen sollte es schon ein wenig nach Tabak riechen. Ca. 6 Monate wird so vorgegangen. Danach sollte er ein volles Aroma besitzen.

 

Tabak schneiden und natürlich aromatisieren

Vorweg geschrieben: Ich verwende dazu einen ganz normalen Mixer. Man kann sich aber auch eine Tabakschneidemaschine kaufen. Sie sind auch recht günstig. Händler bieten diese Schneidemaschinen im Internet an.
Die fertigen Tabakblätter werden immer von ihren dicken Rippen befreit und dann zerkleinert. Es sollten immer Kleinmengen verarbeitet und der Rest vakummverpackt werden.

Dieser Tabak schmeckt nicht so süsslich und aromatisch, wie wir es von den gekauften Zigaretten herkennen. Wenn ihr das vermisst, könnt ihr selber euren Tabak auf natürliche Weise aromatisieren. Dementsprechend welchen Geschmack ihr bevorzugt, könnt ihr alles was gut riecht, aber nicht giftig oder unbekömmlich ist, dafür nehmen. Zum Beispiel Lavendel, Salbei, Minze, Rosenblütenblätter, Vanille, Rosmarin oder Thymian. Ihr nehmt ca. 3 Esslöffel Rosinen und eine Handvoll duftende Kräuter eurer Wahl. Alles köchelt ihr für eine halbe Stunde in einem Liter Wasser auf. Danach abfiltern und Honig hinzugeben. Soviel das diese Flüssigkeit noch gesprüht werden kann. Mit dieser Mischung könnt ihr eure Tabakblätter besprühen und stapelweise für 3 bis 5 Tage in einem Keramikgefäss durchziehen lassen. Einmal zwischendurch solltet ihr die Blätter auseinander nehmen und wieder neu stapeln.

Tabakmischung für Zigaretten

Die American Blend Mischung ist wohl die bekannteste Tabakmischung für Zigarettentabak. Diese Tabakmischung besteht aus drei verschiedenen Tabaksorten, wie Virginia, Burley und Orient.

Virginia Tabak ist der helle Tabak in dieser Mischung. Er hat den grössten Anteil von ca. 60%. Dieser Tabak hat einen süsslichen milden Geschmack.

An zweiter Stelle steht der Burley. Er liegt bei 30%. Er besitzt eine stärkere Süsse mit einem milden Aroma.

Und an dritter Stelle steht ein Orient. Dieser Tabak hat den geringsten Anteil von 10 %. Er gibt dieser Tabakmischung den vollendeten Geschmack. Orient Tabak hat einen sehr starken würzigen Geschmack.

 


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