Die Topinambur (Helianthus tuberosus) gehört zu den Sonnenblumen und kam im 17. Jahrhundert bei uns in Europa an und entwickelte sich rasend schnell zu einem Grundnahrungsmittel, auch in Deutschland. Ihren Ursprung hat sie von Nord- bis Mittelamerika. Die Kartoffel verdrängte die Topinambur schnell von unserem Speiseplan. Sie ist also der Vorläufer „unserer“ Kartoffel, die ca. im 18. Jahrhundert sehr beliebt wurde und bis heute geblieben ist. Topinambur ist eine sehr gesunde Knolle, weil sie eine antioxidative Wirkung hat, die wir aufnehmen, wenn wir sie in unserem Speiseplan einbauen. Auch ihr reichhaltiger Gehalt an Inulin macht auch dieser Knolle ein gutes Essen für Diabetiker.
Topinambur im Naturgarten
Topinambur ist eine sonnenliebende und winterharte Pflanze. Zum Winter stirbt sie ab, um im späten Frühling wieder auszutreiben. Ihre Knollen werden im Herbst oder Frühjahr, ca. 10 cm tief in die Erde gesteckt. Topinamburknollen können im Internet gekauft werden. Sie benötigt auch keine grosse Pflege, aber sie neigt leider zum Wuchern. Schneckenfrass konnte ich an ihr nie sehen. Für den Topf gibt es auch kleinere Sorten, ansonsten solltet ihr einen grossen Topf nehmen. An einem Gartenzaun in eine Reihe gesetzt, ist sie ein natürlicher Sichtschutz, zumal sie ja recht gross wird. Bei guten Standort kann sie eine Höhe von 3 Meter erreichen.
In Mischkultur wird sie gerne mit dem Mais zusammen gepflanzt. Früher sagte man, wenn die Topinambur gut wächst, dann gibt es guten Wein. Auch wer mit Wühlmäusen in seinem Gemüsegarten zutun hat, sollte die Topinambur pflanzen, denn ihre Knollen sind so lecker und reichhaltig, dass die Mäuse meistens dann nur da ran gehen. Bloss immer darauf achten, das die Topinambur sehr leicht und vorallem schnell anfängt zu Wuchern, weil eben auch die Wühlmäuse kleine Stückchen im Erdboden verteilen können und dadurch diese wunderschöne Pflanze sich reichlich vermehren kann. Ihre Blütezeit ist von Ende Juli bis weit in den Oktober hinein und gehört deshalb zu den späten Bienenweiden.
Sammeln, trocknen und verwenden
Bei Bedarf werden die Knollen aus der Erde geholt und frisch zubereitet. Um sie zu lagern, nimmt man einen Eimer und füllt ihn mit Sand und steckt dort die geernteten Knollen hinein. Sie sollten dunkel gelagert werden. Wenn ihr im Besitz einer Erdmiete seid, könnt ihr sie nach der Ernte auch dort lagern. Die Blütenblätter werden in Schichten getrocknet.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Eigentlich könnte die Topinambur nur mit ihrer Schwester, der Sonnenblume verwechselt werden.
Verwendung…
…in der Küche
Topinambur wird in der Küche vielseitig verwendet, zum Beispiel als Püree, Pommes, Chips oder wie Kartoffeln. Sie können auch roh in Salaten geschnitten werden. Es kann auch ein Saft aus den Knollen gepresst werden. Ihre Knollen gehören zu dem Wintergemüse, zu dem auch die Steckrübe oder auch der Grünkohl zählt. Topinamburknollen werden ansonsten geschält, kleingeschnitten und wie Kartoffeln gekocht.
Topinambur Getränk
Für ein Getränk benötigt ihr 300 g Topinamburknollen, die kleingeschnitten werden. Sie werden mit gut 300 ml Wasser aufgekocht und pürriert. Wer das Getränk so pur nicht mag, der kann sich Saft nach Belieben untermischen.
Topinambursalat mit Apfel
Für diesen sehr leckeren Salat müsst ihr die geschälten Knollen und die Äpfel in mundgerechte Stücke kleinschneiden und gut vermischen. Für die Salatsoße nehmt ihr Speiseöl, Senf, Apfelsaft und etwas Zucker; vermischt es gut und übergiesst damit den Salat. Zum Schluss noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Hinzugeben kann man noch Kürbis- oder Pinienkerne.
Topinambur Chips
Für diese Chips benötigt ihr eine grosse ungeschälte Knolle. Sie müsst ihr in sehr dünne Scheiben schneiden, in der Grösse wie ihr es am liebsten mögt. Diese Chips beträufelt ihr dann mit einem Speiseöl eurer Wahl. Salz und Pfeffer nach Belieben. Nun legt ihr sie auf ein Backblech und lasst sie bei 200 ° C, für ca. für 10 Minuten, kross werden.
Topinamburpuffer
Topinamburpuffer werden genauso zubereitet wie Kartoffelpuffer. Dafür nehmt ihr fünf mittlere Knollen, die ihr sehr kleinraspelt. Vermischt werden sie mit drei Eiern, Salz und Pfeffer, sowie 3 Esslöffel Mehl. Wer mag, kann noch etwas Milch hinzufügen, aber ihr müsst aufpassen, das der „Teig“ nicht zu dünnflüssig wird. Nun werden sie mit reichlich heissem Öl goldbraun gebraten.
Topinamburpürree
Die Knollen werden geschält und kleingeschnitten und in Salzwasser gar gekocht. Danach wird alles, mit etwas Milch und Butter, pürriert und mit Muskat gewürzt.
…Tierhaltung
Topinamburknollen sind sehr nahrhaft in der Tierfütterung. Dafür wurden sie im 19. Jahrhundert massenweise auf Felder gepflanzt. Die blühende Pflanze ist auch eine gute Bienenweide für den späten Herbst. Hamster, Schildkröten, Hasen und auch Meerschweinchen mögen ihre trockenen Stängel und Blätter. Schweine ihre Knollen. Ich habe auch schon gesehen, dass Jäger sie nahe eines Hochstands anpflanzen, um das Wildschweine und Co. die Knollen ausbuddeln und verzehren.
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