Der Kaffee aus der Wegwarte war und ist ein beliebtes Getränk. Aus der Wurzel der Wegwarte, bereitete man schon im Mittelalter dieses Kaffeegetränk zu. Es wurde für die Gesunderhaltung des Körpers getrunken. Im 18. Jahrhundert wurde die Zichorienwurzel, wegen einem Kaffeeverbot, flächenmäßig angebaut. Auch als Heilpflanze, ist die Wegwarte seit dem Altertum bekannt. Ihr Botanischer Name lautet Cichorium intybus. Cichorium kommt aus dem griechischen für kio. Was gehe heisst. Und chorion heisst Feld. In den alten Pflanzensagen ist die Wegwarte ein verwunschenes Mädchen, dass am Wegesrand auf ihren Freund aus dem Krieg wartet.
Wegwarten im Naturgarten
Die Wegwarte ist eine mehrjährige Pflanze, die einen nährstoffreichen Boden und die Sonne liebt. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr. Sie besitzt eine Pfahlwurzel und ihre Wuchshöhe kann bis zu einem Meter betragen. Ansonsten ist sie sehr problemlos und auch die Schnecken lassen sie in Ruhe. Da sie eine wirkliche Schönheit ist, sollte sie in keinem Garten fehlen. Ihre Blütezeit reicht von Juli bis September. Die Blüten sind meistens nur am Vormittag geöffnet und gegen die Sonne gerichtet. Daher wurde die Wegwarte von alten Botanikern Sonnenbraut genannt. Eine Bezeichnung, die jedoch auch anderen meist nach der Sonne gerichteten Blumen, z.B. dem Löwenzahn oder der Ringelblume gegeben wurde. Wenn sie auf den Balkon in einem Topf kultiviert wird, sollte man darauf achten, dass der Topf etwas länger noch unten ist, damit sich ihre Pfahlwurzeln gut ausbilden kann. Dann ist sie auch zu kultivieren im Pflanztopf. Wegwarten zeigen kalkreiche Böden an und mögen Sand. Die Pflanze hat reichlich Nektar und Pollen und ist wegen ihrer langen Blütezeit eine wichtige Insektenweide. Über 30 verschiedene Wildbienen bedienen sich an ihr und auch Schwebfliegen nutzen die Wegwarte als Nahrungsquelle.
Wenn man sich die veredelte Form der Wegwarte als Zichorienwurzel anpflanzen möchte, sollte vorgegangen werden, wie bei einem Gemüsebeet. Ihr Botanischer Name lautet: Cichorium intybus ssp. sativum. Von ihr erntet man im zweiten Jahr die Wurzel. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Pflanze in meinem Beet über 150 cm hoch gewachsen ist und ihre Blüten haben ein kräftigeres Blau als die Wildform. Die Blätter sind auch grösser und anders angeordnet. Ich habe sie mitten in die Beete gepflanzt und sie hat sich dort gut zurecht gefunden. Bis jetzt ist sie jedes Jahr wiedergekommen. Da sie recht gross werden, sollte sie in einem hinteren Teil des Kräuterbeets wachsen, weil sie sonst alles überschattet. Sie selber bevorzugt es sonnig, wie ihre wilde Schwester.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Wegwarte wächst gerne an Kiesgruben, Wegrändern und auf Ödland. Dort findet man sie reichlich. Geerntet wird die ganze Pflanze, samt Wurzel. Generell sagt man, dass die Blüten und Blätter von Juni bis September gesammelt werden, und die Wurzel im Frühjahr und Herbst. Die Ernte der Wurzeln erfolgt im zweiten Jahr. Sie werden gereinigt und in Scheiben geschnitten und schnell getrocknet. Das Kraut wird kopfüber in Bündeln aufgehangen. Einzelne Blüten werden luftig und dunkel getrocknet, damit sie ihre schöne blaue Farbe behalten. Sie sollten öfters gewendet werden. Optimal ist es, die getrockneten Pflanzenteile in kleinen Leinen- oder Baumwollsäckchen aufzubewahren.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Eigentlich kann keine Verwechslung vorkommen. Eventuell noch mit der Kornblume, die aber eher an Feldrändern steht.
Verwendung…
…in der Küche
Man kann die Blüten und Blätter in Suppen, Salaten und als Gemüsebeilage nehmen. Die Wurzeln können auch gekocht und gegessen werden. Ähnlich wie Pastinaken.
Wegwarten-Kaffee zubereiten
Wegwarten Kaffee kann ganz leicht selber zubereitet werden. Dafür werden die Wurzeln in Scheiben geschnitten und bei 180 Grad, ohne Zugabe von Fett, bis sie dunkel sind geröstet. Danach werden sie gemahlen und wie herkömmlicher Kaffee aufgebrüht. Dieser Kaffee-Ersatz, auch Muckefuck genannt, ist sehr bekömmlich für Menschen die kein Koffein vertragen und er ist reichlich an Mineralsalzen. Wer den bitteren Geschmack nicht so gerne mag, kann die Wurzeln vor dem Rösten wässern. Für die Zubereitung werden 4 Teelöffel Wegwarten-Kaffee mit einem Liter kochendem Wasser übergossen. Mit viel Hafermilch ist es besonders lecker.
Wegwartengemüse
Die Blätter der Wegwarte werden für 30 Minuten in Salzwasser gekocht. Danach die gekochten Blätter herausnehmen und kleinschneiden. 500 ml Von dem Kochwasser werden nun mit 3 Esslöffel Mehl angedickt und über die Wegwartenblätter gegossen. Kräftig mit Pfeffer abschmecken und etwas einkochen lassen. Wer mag kann noch Sahne und angebratene Zwiebelringe mit hinzufügen.
Wenn ihr noch mehr über diese hübsche Wildpflanze lesen möchte, dem möchte ich meinen Artikel über die Wegwarten in der Pflanzenmagie vorstellen.
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